Christian Horner: «Renault kauft Team? Wie ironisch»
RBR-Teamchef Christian Horner mit Renault-CEO Carlos Ghosn
Christian Horner, als Teamchef von Red Bull Racing von 2010 bis 2013 vier Mal in Folge Formel-1-Weltmeister geworden, glaubt fest daran, dass Motorenpartner Renault bald zulegen wird. Der 41jährige Engländer sagt auf der offiziellen Formel-1-Webpage: «So viel ich weiss, gibt es auf den Prüfständen Fortschritte. Nun muss Renault entscheiden, wie diese Fortschritte umgesetzt werden, welche Richtung sie also in Sachen Entwicklung für den Rest der Saison einschlagen wollen. Und das wiederum hat enormen Einfluss aufs kommende Jahr.»
«Unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Denn wie jedes erfolgshungrige Team würden wir Leistungssteigerung am liebsten gestern sehen. Aber leider sind die Entwicklungszeiten beim Motor nun mal länger als beim Chassis. Wir reden hier nicht von Wochen, sondern eher von Monaten.»
«Wir sind entschlossen, gemeinsam zurück zum Erfolg zu gelangen. Es schmerzt, wenn man nicht konkurrenzfähig ist, aber leider liegen gewisse Element nicht in unserer Hand. Wir auf unserer Seite arbeiten mit Vollgas daran, das meiste aus den Verbesserungen zu machen, wenn sie denn da sind.»
Christian Horner dementiert Gerüchte, wonach James Key – der als Technikchef bei Toro Rosso exzellente Arbeit leistet – zum grösseren Red-Bull-Team geholt werden solle: «Da gibt es kein Interesse. Wir haben eine starke Aufstellung an Technikern. Adrian Newey ist noch immer in alle Abläufe eingebunden, und mit Rob Marshal (leitender Ingenieur, die Red.), Pierre Waché (Leiter Perfomance) und Dan Fallows (Aerodynamik-Chef) sind wir gut besetzt. Es gibt keinen Wunsch, hier etwas zu ändern.»
Zu den Spekulationen um Renault und einen möglichen Kauf des Lotus-Rennstalls meint Horner: «Grundsätzlich sind das Entscheidungen von Renault. Aber es hätte schon eine gewisse Ironie, wenn Renault jenes Team kauft, das sie einst verkauft haben. Was unsere Position angeht, so haben wir ein klares Abkommen mit Renault, das uns Priorität zusichert.»
Zur Möglichkeit, eines Tages wieder mit Ferrari zu arbeiten, sagt Christian Horner: «Die Red-Bull-Gruppe hat früher schon jahrelang mit Ferrari gearbeitet. Sergio Marchionne hat in Österreich ein sehr generöses Angebot gemacht, allerdings ohne in Details zu gehen. Wir konzentrieren uns derzeit jedoch ganz darauf, was wir haben.»