Toto Wolff: «Hamilton immer noch der gleiche Lewis»
Toto Wolff
Lewis Hamilton musste nach seinem sechsten Platz beim zehnten Formel-1-Rennen der Saison in Ungarn eine Menge Hohn und Spott ertragen. Vor allem in der Heimat. So schrieb The Telegraph einen Tag nach dem Rennen: «Lewis Hamilton fuhr wie ein Anfänger, eher nicht wie ein zweimaliger Weltmeister. Er zeigte seine hastige, unbedachte Seite, die ihn davon abhält, einer der ganz Großen zu werden.»
Die Daily Mail ging sogar noch einen Schritt weiter unter die Gürtellinie. «Lewis Hamilton war auf dem Hungaroring unterwegs wie ein Mann, der aus der Kneipe kommt und acht Pints Bier getrunken hat. Er war selbstzerstörerisch, eine Gefahr für andere.»
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff stärkte seinem Weltmeister jetzt den Rücken. «Es sitzen Menschen in den Autos. Der gleiche Lewis hat nur etwa 24 Stunden vorher ein überragendes Qualifying gezeigt, alle waren begeistert von seiner Vorstellung. Im Rennen ist dann aber einiges schiefgelaufen», sagte Wolff den Stuttgarter Nachrichten.
Das Hamilton und sein Teamkollege Nico Rosberg in Ungarn nicht dieselbe Pace hatten, könne man sich nicht erklären. Hamilton sei am ganzen Wochenende der Schnellste gewesen, «auch im Rennen am Sonntag. Nico hatte irgendwo im Set-up einen Fehler.»
Den erneuten Fehlstart wie schon beim Rennen in Silverstone erklärte Wolff damit, dass die Kupplung von Hamiltons Auto nach dem Startabbruch und der zweiten Einführungsrunde beim zweiten Start überhitzt gewesen sei. Das komplexe System, das «leider fehleranfällig ist», werde man überarbeiten: «Wir sehen diese Aufgabe als Chance an, nicht als Problem.»
Probleme hin oder her – Hamilton hat immer noch 42 Punkte Vorsprung vor Rennsieger Sebastian Vettel. Oder «nur» 42 Punkte, wie Wolff findet. «Das sind nicht einmal zwei Rennen Vorsprung. Ferrari darf man nie abschreiben.»