Michèle Mouton tritt nach: Jordá nicht gut genug
Carmen Jordá macht auch im Abendkleid eine gute Figur
1982 war Michèle Mouton Zweite der Rallye-WM hinter Walter Röhrl und setzt sich in der FIA Heute für die Rechte der Frauen im Rennsport ein. Für Schlagzeilen sorgte die 64-Jährge kürzlich mit ihrer Aussage, sie habe nur an Frauen Interesse, die es durch Leistung zu etwas gebracht haben und nicht für solche, die ihre Stellung nur aus politischen Gründen hätten.
«Wenn ich irgendwelche Namen von Frauen nennen sollte, von denen ich glaube, dass sie das haben, was man braucht, um es in die Formel 1 zu schaffen, dann würde ich sagen Simona de Silvestro, Danica Patrick, Susie Wolff oder auch Beitske Visser, die in der Formel Renault 3.4 eine sehr gute Figur macht», hatte sie erklärt. An Frauen wie Carmen Jordá, habe sie kein Interesse. «Andere, die weniger erfolgreich waren, haben es geschafft, auf der Motorsportleiter nach oben zu klettern, aber das hat mehr mit Marketing Strategien und Politik zu tun und daran habe ich kein Interesse.»
Die Spanierin schlug zurück und meinte, Mouton würde sich zwar im Rallye-Sport auskennen, von der Formel 1 habe sie aber nur wenig Ahnung. Nun meldete sich Mouton wieder zu Wort. Im Interview mit der spanischen Zeitung AS erklärte sie, dass es für sie keine Kontroverse gebe.
«Ich habe nur gesagt, dass Fahrerinnen, die es in die Formel 1 schaffen, durch ihre Leistung schaffen sollten», betonte sie erneut. «Ich weiß nicht mehr, was ich genau gesagt habe, wir haben ein paar Namen genannt, aber ich bin für Frauen in der Formel 1. Ich habe auch nichts gegen Carmen, der ich alles Gute wünsche. Ende der Geschichte.»
Einen Platz für die 27-jährige Spanierin in der Königsklasse sieht Mouton aber trotzdem nicht. «Wenn man mich fragt, wer in der Formel 1 sein sollte, dann glaube ich, dass es Leute mit besseren Resultaten sein sollten als sie. Das ist alles. Ich habe nichts gegen sie und denke, dass meine Worte aus dem Zusammenhang gerissen wurden.»
Das Problem, dass es nur wenige Frauen im Motorsport gebe, liegt in Moutons Augen daran, dass zu wenige Mädchen im Kartsport sind. «Wenn es eine größere Quantität gibt, dann wird auch die Qualität besser», betonte sie. «Es gibt keine Frauen, die Formel 1 fahren, aber es gibt welche, die Teams leiten. Was ich den jungen Leuten in unserem Sport sagen kann ist, dass man es schaffen kann, wenn man es will.»
Dafür gebe es schließlich einige Beispiele, zählt sie auf. «Susie Wolff, Claire Williams und Jutta Kleinschmidt. Und Maria de Villota, die eine sehr starke Frau war und uns alle viel gelehrt hat.» Von Bernie Ecclestones Idee, einer Formel 1 nur für Frauen hält Michèle Mouton gar nichts.
«Darauf sind wir nicht vorbereitet. Wir könnten gar kein Starterfeld mit Frauen in Formel-1-Autos füllen. Eines Tages werden wir das hoffentlich können», erklärte sie. «Außerdem gibt es nur drei Sportarten, in denen Frauen gegen Männer antreten können: Reiten, Segeln und Motorsport. Wieso sollte man da also Frauen und Männer trennen?»