Stefan Johansson: «Haas hat die Hausaufgaben gemacht»
Stefan Johansson: «Das Haas-Team hat alles richtig gemacht, die haben ihre Hausaufgaben erledigt und auf die richtigen Leute gehört»
Im April 2016 wird das Haas F1-Team erstmals in der Startaufstellung zu einem Formel-1-Rennen stehen und obwohl Teambesitzer Gene Haas ein ernstzunehmender und Motorsport-begeisterter Geschäftsmann ist, ist die Skepsis, mit der die Neuankömmlinge begrüsst werden, zu spüren. Kein Wunder, schliesslich haben von den letzten drei GP-Neuankömmlingen HRT, Caterham und Marussia nur Letztere als neu auferstandenes Manor-Team überlebt.
Doch der ehemalige GP-Pilot Stefan Johansson glaubt nicht, dass sich die jüngste Geschichte auch bei Haas wiederholen wird, weil der US-amerikanische Rennstall bei der Entwicklung der Autos mit Ferrari zusammenspannt. Der Schwede lobt in seinem Blog auf stefanjohansson.com: «Die Partnerschaft ist so eng, wie es die Regeln derzeit zulassen. Das Haas-Team hat alles richtig gemacht, die haben ihre Hausaufgaben erledigt und auf die richtigen Leute gehört. Genauso macht man das, wenn man erfolgreich in der Formel 1 mitmischen will.»
Der heute 58-Jährige ist ein deutlicher Befürworter der Kundenautos-Idee, die vor allem von den kleineren Rennställen bekämpft wird. Denn sie wollen nicht gegen noch mehr Autos aus der Feder der Top-Teams antreten müssen – und auch keine reinen Kundenteams werden. Das versteht Johansson nicht: «Die Haltung einiger kleiner Rennställe ist mir unverständlich. Sie wollen keine Kunden-Autos, weil diese die Formel 1 ruinieren würden und weil sie 300 Angestellte haben, die sie dann entlassen müssten. Gleichzeitig agieren sie am Rande des finanziellen Ruins, weil die Autos so teuer geworden sind. Und sie können in vielen Fällen noch nicht einmal ihre eigenen Mitarbeiter oder Zulieferer bezahlen.»
Der 79-fache GP-Pilot beteuert denn auch: «Wenn ich Manor wäre, und jemand würde mir einen Ferrari anbieten, dann würde ich auf diesen Deal eingehen. Wer würde das nicht? Die würden nicht weniger Geld als heute ausgeben und das Auto wäre schon fertigentwickelt. So könnte man das Team wahrscheinlich mit rund 60 Mitarbeitern am Leben halten. Das macht wirtschaftlich einfach mehr Sinn.»