Eric Boullier: «Honda sollte Experten abwerben»
McLaren-Renndirektor Eric Boullier im Gespräch mit Honda-Rennchef Yasuhisa Arai
Den fünften Platz von Fernando Alonso im Ungarn-GP feierte das McLaren-Honda-Team frenetisch, dennoch machen sich die Teamverantwortlichen keine Illusionen über die eigene Lage, die so gar nicht dem eigenen Selbstverständnis entspricht, wie Renndirektor Eric Boullier im Gespräch mit den Kollegen von F1i.com noch einmal betonte: «Jeder kennt den Druck, der auf uns lastet. Wir können es uns nicht leisten, am Ende des Feldes zu verharren. Dafür ist McLaren nicht da, und Honda definitiv auch nicht.»
Der 41-jährige Franzose weiss: «Wir müssen einige Stufen durchlaufen und eines der grössten Probleme, die sich durch die neue Technologie ergibt, ist der Umstand, dass man einen Riesenschritt nach vorne macht, wenn man erstmals alle Standfestigkeitsprobleme aus dem Weg geräumt hat.»
Boullier erklärt: «Wir kennen unsere Probleme, aber wir wissen vielleicht nicht 100-prozentig, wie man diese aus der Welt schaffen kann. Wir brauchen mehr Entwicklungs- und Forschungsarbeit. Wir kennen unsere Schwächen, aber diese lassen sich nicht so einfach an einem Grund festmachen. Das ist natürlich frustrierend.»
Um das Entwicklungstempo anzukurbeln, empfiehlt Boullier seinem Motorenpartner Honda, Experten bei der Konkurrenz abzuwerben und erklärt: «Honda hätte längst einige Erfahrung von anderen Motorenherstellern einkaufen können und sollte das auch tun. Wir würden es auf jeden Fall empfehlen, Experten abzuwerben. Denn dadurch wird man schneller, das Entwicklungsprogramm wird automatisch angekurbelt, denn diese Leute haben Lösungen bereit, oder zumindest eine Vorstellung davon, wie man gewisse Probleme beheben kann.»