Gerhard Berger: «Rechnete nicht mit Ferrari-Siegen»
Gerhard Berger: Lob für Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene
Als ehemaliger Ferrari-Pilot und früherer Toro Rosso-Mitbesitzer beobachtet Gerhard Berger die Leistung von Sebastian Vettel bei der Scuderia besonders genau. Und was der 55-jährige Tiroler sieht, gefällt ihm besonders gut, wie er im Gespräch mit den Kollegen der Gazzetta dello Sport verriet: «Ferrari hat im Vergleich zum Vorjahr einen grossen Schritt nach vorne gemacht und damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.»
Berger, der Ferrari-Star Sebastian Vettel seit dessen Toro Rosso-Zeit kennt, gerät ins schwärmen, wenn er vom vierfachen Weltmeister spricht: «Ich habe immer gedacht, er passt perfekt zu Ferrari. Er hat diese deutsche Mentalität, ist sehr organisiert und arbeitet unglaublich hart. Und vor allem anderen ist er auch ein Siegertyp. Trotzdem muss ich zugeben: Ich habe angesichts der schwierigen Saison 2014 nicht erwartet, dass Ferrari schon in diesem Jahr wieder Siege einfährt.»
Dass Vettel beim jüngsten GP in Ungarn den zweiten Saisonsieg einfahren konnte, habe nichts mit Glück zu tun, ist sich Berger sicher: «Beide Fahrer sind sehr gut ins Rennen gestartet und ich dachte, sie hätten sogar die Chance, auf den Plätzen 1 und 2 ins Ziel zu kommen. Doch leider hatte Kimi Räikkönen ein technisches Problem, dennoch hat Ferrari ganze Arbeit geleistet. Beide Fahrer hatten einen grossartigen Start und blieben fehlerfrei, und sie führten das Rennen nicht etwa wegen der Mercedes-Probleme an, sondern weil die Ferraris einfach schnell waren.»
Lob gibt es von Berger auch für Teamchef Maurizio Arrivabene: «Ich bin überzeugt, dass er die Aufgabe, Ferrari wieder an die Spitze zu bringen, perfekt angeht. In Maranello herrscht nun wieder eine gute Atmosphäre. Ferrari ist auf dem richtigen Weg, aber Mercedes ist immer noch stärker. Es besteht aber kein Zweifel daran, dass Ferrari die Lücke immer weiter schliesst. Ich hoffe, dass sie zum Ende der Saison noch näher an Mercedes dran sind, um im nächsten Jahr wieder auf Augenhöhe mit den Silberpfeilen zu kämpfen.»