Honda und Renault: Ferien fallen aus
McLaren hofft auf mehr Power
In fast ganz Europa haben die Schulkinder zur Zeit Sommerferien und auch in der Formel 1 bleiben die Fabriken der Teams zwei Wochen lang geschlossen. Die Mitarbeiter verbringen ihre freie Zeit mit ihren Familien oder Freunden und die Fahrer spannen im Urlaub ebenfalls aus. Ganz anders sieht es dagegen bei den Motorenlieferanten Honda und Renault aus. Bei den Japanern heißt es ebenso nachsitzen wie bei den Franzosen.
Zum Leidwesen der Mitarbeiter sind die Motorenhersteller aufgrund des «Token»-Systems nicht an die Regeln gebunden, im Sommer zwei Wochen lang zusperren zu müssen und nutzen nun die Zeit, um sich mit Vollgas auf den Grand Prix von Belgien am 23. August vorzubereiten.
«Der Motor wird mit jedem Tag besser», wird Honda-Mann Yasuhisa Arai von Tuttosport zitiert. «In Spa und Monza werden wir mehr Energie freigeben können. Auf diesen beiden Strecken ist das sehr wichtig.» Von einem Plus von 50 PS für das Rennen in Belgien, wie verschiedentlich berichtet wurde, will man bei Honda aber nichts wissen.
«Wir hoffen, dass die Änderungen 15 PS bringen», sagte eine namentlich nicht genannte Quelle gegenüber Omnicorse. «Ein kleiner Schritt in der langen Aufholjagd auf Mercedes. Außerdem hoffen wir, vor Ende der Saison auch noch aus den verbleibenden vier Tokens etwas machen zu können. Wir wissen, dass wir im Konkurrenzkampf hinterher hinken, aber wir arbeiten alle wie verrückt, um aufzuholen.»
Wegen der Anfälligkeit des Honda-Antriebsstrangs wird sowohl in den Fabriken im englischen Milton Keynes als auch in Tochigi in Japan fast rund um die Uhr gearbeitet. «Ferien sind für uns nicht drin», bestätigte Arai. «Außer, es passiert etwas unerwartetes in der Fabrik. Wir werden weiter hart arbeiten.»
Ähnlich wie bei den Japanern wird auch bei Renault in Viry-Chatillon den ganzen Sommer lang gearbeitet, ganz ohne Urlaub geht es in Frankreich aber nicht. «Renault Sport F1 ist kein Team, daher müssen wir nicht zusperren, wenn wir nicht wollen», sagte Renault-Einsatzleiter Remi Taffin bei F1i. «Der Kalender ist in diesem Jahr sehr voll und daher werden die Leute, die an der Strecke dabei sind und einige aus der Design-Abteilung die Pause für einen Urlaub nutzen. Offiziell bleibt bei uns aber geöffnet und etwa 35 Prozent der Mitarbeiter werden durcharbeiten.»