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2. Training: Nico Rosberg mit Bestzeit trotz Schock

Von Vanessa Georgoulas
Die Formel-1-Stars mussten im zweiten freien Training zum Belgien-GP gleich zwei Mal eine Zwangspause einlegen. Sowohl Mercedes-Star Nico Rosberg als auch Sauber-Pilot Marcus Ericsson erlebten eine Schrecksekunde.

Auch zum Nachmittagstraining durften die Formel-1-Stars bei strahlendem Sonnenschein auf dem Circuit de Spa-Francorchamps ausrücken. Der Erste, der sich auf den traditionsträchtigen Kurs wagte, war Williams-Talent Valtteri Bottas. Der Finne blieb jedoch nicht lange der Alleinunterhalter, auch Ferrari-Star Sebastian Vettel, Bottas' Teamkollege Felipe Massa sowie das Manor-Marussia-Duo Roberto Merhi und Will Stevens folgten kurz darauf seinem Beispiel.

Bottas war denn auch der erste Pilot, der sich mit 1:52,608 min eine Rundenzeit notieren liess – damit belegte er aber die Spitze der Zeitenliste nur einige Augenblicke, denn Vettel unterbot diese Zeit – wenn auch nur ganz knapp: Der vierfache Weltmeister war mit 1:52,606 min nur zwei Tausendstel schneller als der Williams-Pilot.

Kurz darauf ereilte Vettel das gleiche Schicksal wie Bottas, weil sich sein Teamkollege Kimi Räikkönen mit 1:52,292 min die Spitzenposition sicherte. Lange durfte sich der Iceman allerdings nicht über den ersten Platz freuen – in der glichen Minute kreuzte Red Bull Racing-Aufsteiger Daniil Kvyat die Ziellinie mit 1:51,135 min.

Arbeit für die Regelhüter

Bis auf Crash-Pilot Pastor Maldonado, dessen Lotus noch fertig repariert werden musste, und Red Bull Racing-Fahrer Daniel Ricciardo hatten alle Piloten in der ersten Viertelstunde des zweiten Trainings mindestens eine Runde gedreht. Einige Formel-1-Stars hatten dabei viel zu klagen: Romain Grosjean, der am Morgen noch für Lotus-Testfahrer Jolyon Palmer hatte aussetzen müssen, war überraschend langsam unterwegs und hatte sichtlich Mühe, seinen Dienstwagen auf der Strecke zu halten.

Auch Toro Rosso-Neuling Max Verstappen, der in Belgien zuhause ist, sorgte mit Ausrutschern neben die Piste für Unterhaltung und klagte auch über zu viel Verkehr. «Ich wurde drei Mal aufgehalten», beschwerte sich der Teenager über Funk. Auch Verstappens Teamkollege Carlos Sainz fand sich einige Male neben der Piste wieder.

Dieselben Probleme quälten Force India-Pilot Nico Hülkenberg. Der Deutsche beschwerte sich: «Der Lotus will nicht Platz machen.» Weil der Le Mans-Sieger die Strecke verlassen musste, um eine Kollision zu verhindern, kündigten die Regelhüter an, diese Szene genauer unter die Lupe zu nehmen.

Keine 20 Minuten nach dem Start des Trainings drehte auch Ricciardo seine erste schnelle Runde. Der Australier gab gleich richtig Gas und reihte sich mit 1:51,080 min auf der zweiten Position ein. Währenddessen erlebte Red Bull Racing eine Schrecksekunde. Das Team aus Milton Keynes schickte Kvyat just in jenem Augenblick wieder von der Box los, als Sainz' Toro Rosso-Renner in der Boxengasse unterwegs war. Die Rennkommissare schauten sich auch diese Szene genauer an.

Kurzer Jubel in der Sauber-Box

Bereit, die Box zu verlassen, war nach 25 Minuten auch Maldonado, während Vettel als Erster auf die weiche Reifenmischung wechselte und mit 1:50,940 min die schnellste Runde in den Asphalt brannte. Während Ricciardo über fehlenden Grip auf der Vorderachse klagte, setzte sich mit Sauber-Pilot Marcus Ericsson (1:50,709 min) ein Überraschungsgast an die Spitze.

Allerdings durften sich die Schweizer nicht lange über die Bestzeit des Schweden freuen: Mercedes-Ass Nico Rosberg, der schon am Morgen die schnellste Runde gedreht hatte, schaffte die 7,004 km in 1:49,385 min.

Auch Geburtstagskind Felipe Nasr durfte sich über gute Rundenzeiten freuen: Der Brasilianer schaffte seine schnelle Runde in 1:50,928 min und sicherte sich damit die dritte Position – bis sich Lewis Hamilton auf weichen Reifen mit 1:49,687 min auf dem zweiten Platz einreihte.

Gutes hatte auch Jenson Button zu berichten: Der McLaren-Honda-Pilot erklärte über Funk, dass der Grip auf der Vorderachse noch vorhanden und das Auto besser als am Morgen sei. Der Brite war als 16. dennoch weit von den Zeiten der Spitze entfernt. Auch sein Teamkollege Fernando Alonso war rund dreieinhalb Zehntel schneller.

Reifenschaden: Nico Rosberg mit Glück im Unglück

Kaum hatte die letzte halbe Stunde des Trainingsfreitags begonnen, wurden wieder die roten Flaggen geschwenkt. Diesmal war Rosberg der Auslöser, der wegen eines geplatzten rechten Hinterreifens in der Blanchimont-Kurve einen spektakulären Abflug hinlegte. Der Sohn des 1982er-Weltmeisters Keke Rosberg hatte Glück im Unglück und schlug beim Bremsmanöver nirgends an.

Die Reifenexperten von Pirelli werden sich den Schaden genauer ansehen müssen. Rosbergs Reifensatz war gerade einmal elf Runden alt, sechs davon hatte der Deutsche vor dem Abflug am Stück gedreht. Die Wiederholung der TV-Bilder zeigte, dass der Reifenschaden nicht auf ein überfahrenes Trümmerteil zurückgeführt werden kann.

Es blieb nicht die einzige rote Flagge des Nachmittags: Zum Schluss sorgte Ericsson mit einem Abflug für Schrott und eine Zwangspause. Fünf Minuten vor dem Ende durften die Formel-1-Stars wieder auf die Strecke. An der Reihenfolge änderte das aber nichts: Am Ende durfte sich Rosberg mit 1:49,385 min auch über die zweite Bestzeit des Tages freuen.

Hinter dem Blondschopf belegten Hamilton, Ricciardo, Kvyat, Räikkönen, Hülkenberg, Grosjean, Ericsson, Nasr und Vettel die weiteren Top-Ten-Ränge. Pérez, Sainz, Verstappen, Bottas, Maldonado, Massa, Button, Alonso, Stevens und Merhi komplettierten die Zeitenliste. Grosjean sorgte ganz zum Schluss noch für Aufregung, weil er seinen Lotus auf der Strecke abstellte.

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