Ferrari-Ja für Kimi Räikkönen: Fahrerkarussell steht
Das Startfeld 2016 dürfte nicht viel anders aussehen
Für die italienische Berichterstatter galt als klar: Kimi Räikkönen muss weg. Aber Ferrari-Präsident Sergio Marchionne und Teamchef Maurizio Arrivabene sind anderer Meinung – sie setzen auf Konstanz, auf Erfahrung, auf die gute Chemie zwischen ihren Stars Räikkönen und Sebastian Vettel. Daher ist die Option auf die Dienste von Kimi Räikkönen eingelöst worden.
Für Räikkönen sprach auch, dass ein beträchtlicher Teile seines Rückstands auf Vettel in der WM (76:160 Punkte) auf das Konto des Teams geht – Motordefekt in Ungarn, Rad lose in Melbourne, Elektronikproblem in Kanada, daher Podestplatz futsch, zudem immer wieder Probleme bei den Boxenstopps. Natürlich hat auch Kimi Fehler gemacht (Kollision mit Alonso in Österreich), aber mehr Patzer gehen auf das Konto des Rennstalls.
Während Kimi also in seine sechste Formel-1-Saison mit Ferrari geht wird (2007 bis 2009 sowie seit 2014), lautet die logische Frage: Wie wird sich das neue Abkommen auf das Fahrerfeld auswirken? Ein kurzer Rundgang zeigt – rechnen Sie erst wieder zur Saison 2017 hin mit spektakulären Wechseln!
Mercedes
Lewis Hamilton
Ein neuer Dreijahresvertrag ist in diesem Jahr unterzeichnet worden, der Engländer ist also bis Ende 2018 ein Silberpfeilfahrer.
Nico Rosberg
Die Länge seines Mehrjahresvertrags wurde nie kommuniziert. Unseren Informationen zufolge ist er bis Ende 2016 an Mercedes gebunden, mit einer Option seitens Mercedes fürs Jahr 2017.
Red Bull Racing
Daniel Ricciardo
Im vergangenen Winter hat der Australier einen Vertrag bis Ende 2018 unterschrieben. Teamchef Christian Horner und Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko haben der Konkurrenz (Grüsse nach Maranello!) klargemacht – Finger weg von Ricciardo! Unklar ist, welche Erfolgsklauseln im Vertrag verankert sind. Für ein Top-Team durchaus branchengängig wäre: Liegt der Rennstall nicht unter den besten Drei, kann der Pilot gehen.
Daniil Kvyat
Langzeitvertrag mit ungewisser Laufdauer. Nach harzigem Saisonstart hat sich der Russe gefangen, spätestens seit Rang 2 in Ungarn ist klar – Kvyat fährt auch 2016 für RBR.
Ferrari
Sebastian Vettel
Dreijahresvertrag, der Deutsche ist also bis Ende 2017 bei Ferrari.
Kimi Räikkönen
Ferrari hat die Option auf die Dienste des Champions von 2007 eingelöst, Kimi ist also bis Ende 2016 in Rot zu sehen.
Williams
Valtteri Bottas
Williams hat sowohl für die Jahre 2016 als auch für 2017 Optionen auf Bottas, die gezogen werden können. Es ist nicht davon auszugehen, dass Williams nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Ferrari Bottas verkauft – an wen denn?
Felipe Massa
Gemäss Informationen aus dem Dunstkreis des Brasilianers sitzt er 2016 sicher im Williams. Leistungsklauseln, die er erfüllen muss, sind kein Anlass zur Sorge. Er fährt derzeit auf Augenhöhe mit Bottas. Damit bleibt auch das Williams-Duo, wie es ist.
Force India
Nico Hülkenberg
Er hätte Force India verlassen können, wenn ein Top-Team anklopft. Teambesitzer Vijay Mallya wollte ihn aber unbedingt behalten. ?Vor dem Monza-GP ist ein Zweijahresvertrag für 2016 und 2017 bestätigt worden.
Sergio Pérez
Abkommen mit beidseitigen Optionen für 2016. Wahrscheinlichste Lösung: auch bei Force India wird sich nichts verändern.
McLaren-Honda
Fernando Alonso
Kugelsicherer Dreijahresvertrag, der Spanier bleibt also bis Ende 2017 bei McLaren-Honda.
Jenson Button
Teamchef Ron Dennis spricht von einem Zweijahresvertrag, also würde Button auch 2016 dort fahren. Aber aus England hören wir: das Team kann eine Option lösen – oder auch nicht. Wir erhalten widersprüchliche Informationen, was den Platz von Button angeht. Innerhalb von McLaren und ganz besonders bei Honda ist Jenson hoch angesehen, aber es gibt auch Fachkräfte, die sich für einen jungen Piloten stark machen. Kevin Magnussen hat gesagt, dass er nicht nochmals eine Saison lang zuschauen wird. Ob der Däne mit McLaren bricht? Denn GP2-Seriensieger Stoffel Vandoorne gilt derzeit als die heissere Button-Alternative.
Toro Rosso
Max Verstappen
Langjähriger Vertrag mit Red Bull, der Niederländer wird mindestens auch 2016 in einem Toro Rosso und frühestens 2017 in einem Auto von Red Bull Racing sitzen.
Carlos Sainz
Langjähriger Vertrag mit Red Bull. Damit steht fest: Toro Rosso behält sein Fahrerduo.
Lotus
Romain Grosjean
Der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi hat gesagt – beide Fahrer sollen bleiben. Aber Grosjean kann offenbar gehen, wenn der Genfer das möchte. Doch wohin soll er? Alle guten Plätze sind weg. Vieles wird auch davon abhängen, ob aus Lotus wieder das Renault-Werksteam wird. Dann ist Grosjean sowieso Wunschfahrer.
Pastor Maldonado
Bei Maldonado steht und fällt alles mit dem Engagement der staatliche-venezolanischen Ölgesellschaft PDVSA.
Marussia
Will Stevens
Noch kein Vertrag für 2016. Wenn ein Fahrer mit Geld kommt, müssen beiden Piloten im ihre Cockpits fürchten.
Roberto Merhi?
Noch kein Vertrag für 2016, siehe Will Stevens.
Sauber
Felipe Nasr
Von Sauber für 2016 bestätigt.
Marcus Ericsson
Von Sauber für 2016 bestätigt.
Haas
Die Neulinge wollen bis September mindestens einen Fahrer bestätigt haben. Gute Karten hat Ferrari-Testfahrer Esteban Gutiérrez. Haas-Wunschfahrer wäre Nico Hülkenberg gewesen, aber der hat sich für zwei weitere Jahre an Force India gebunden.