Haas-Teamchef Günther Steiner: 1. Fahrer im September
Teamchefs unter sich: Maurizio Arrivabene von Ferrari mit Günther Steiner von Haas
Wie nahe ist Haas F1 an der Verpflichtung eines Piloten?
Wir haben mit ungefähr zehn Piloten gesprochen, einige sind auf unserer Liste etwas höher, andere etwas tiefer angesiedelt. Aber wir wollen auch herausfinden, wer wirklich auf dem Markt ist. Das ist nicht ganz einfach herauszufinden, weil noch gar nicht feststeht, wer wohin ziehen könnte.
Alle reden miteinander, aber es geht dabei ja nicht nur um uns. Es geht auch um die andere Seite, die Fahrer, die herausfinden wollen, was für sie möglich wäre. Viele Fahrer kennen wir von früher, andere lernen wir jetzt erst kennen. Aber generell würden wir Ende Sommer gerne eine Entscheidung treffen. (Das wäre der 23. September. Die Red.) Denn dann können wir uns angemessen vorbereiten, der Wagen muss auf den Piloten passen, wir wollen auch genügend Zeit haben, um dem Fahrer erklären zu können, was wir alles vorhaben.
Wir sind ein neues Team, da brauchen wir auch die Hilfe des Piloten. Wir wollen wissen, was ein Fahrer von uns erwartet, um für 2016 bereit zu sein. Wir wollen also im September mindestens einen Mann an Bord haben. Ideal wären beide.
Seid ihr zufrieden mit dem Kaliber jener Fahrer, die daran interessiert sind, für Haas zu fahren?
Die Auswahl ist eindrucksvoll, und wir nehmen es als Kompliment, dass eine ganze Reihe von Piloten guten Rufes mit uns verhandelt. Das Echo war wirklich erfreulich: wir haben einige Fahrer kontaktiert, und keiner hat reagiert im Sinne von – das ist ein ganz neues Team, da will ich nicht hin. Wir spürten vielmehr eine gesunde Neugier, und dann die Reaktion: das klingt wirklich interessant, was Mr. Haas da auf die Beine stellt.
Wie wichtig ist dabei Erfahrung?
Wir suchen nach jemandem, der Erfahrung und Speed bringen kann, das ist uns ganz wichtig. Einen Piloten mit Erfahrung zu holen, liegt auf der Hand. Wir sind ein neues Team, da müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir eine Reihe bekannter Faktoren benötigen. Und ein Routinier ist ein solcher bekannter Faktor.
Wir haben eine Truppe zusammengestellt, die so noch nie gearbeitet hat. Es wird unser erster Formel-1-Renner sein. Also brauchen wir Piloten, die auf Schwachstellen am Wagen oder bei der personellen Struktur hinweisen können. Ein Pilot mit Erfahrung kann dir viel besser sagen, wo du wirklich stehst. Und wenn dieser Mann dann auch noch einen schweren rechten Fuss hat, dann umso besser!