Dr. Helmut Marko: «Sind in Spa auf Regen angewiesen»
Daniel Ricciardo droht in der zweiten Saisonhälfte eine Strafenflut
Mit dem zweiten und dritten Platz realisierten Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo das beste Resultat der Saison für Red Bull Racing. Trotzdem rechnet Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko mit Problemen in den kommenden Läufen, wie er gegenüber Motorsport.com erklärte: «Es wird in Spa und Monza ganz anders als auf dem Nürburgring. Wir sind in Spa auf den Regen angewiesen, denn mit unserem PS-Defizit ist es sonst unmöglich, auf dieser Strecke mit der Spitze mitzuhalten.»
Der 72-jährige Grazer weiss, dass die Umstände den beiden Talenten dabei in die Hände spielten. «In Ungarn hatten wir Glück mit dem Safety-Car, jedoch Pech mit den beiden Kollisionen von Daniel. Die Chance war da, das Rennen zu gewinnen. Beide Fahrer haben eine sehr, sehr guten Job gemacht, und auch die Strategie, die weichen Reifen zum Schluss aufziehen zu lassen, war goldrichtig.»
Marko betont: «Der Hungaroring ist keine Power-Strecke, aber wir können sagen, dass unsere Updates funktionieren und das ganze Auto besser machen, sodass unsere Piloten mehr Vertrauen in ihre Renner haben können. Wir waren im Hintertreffen, aber wir haben uns davon erholt. Dass uns das gleich vor der Sommerpause gelungen ist, war extrem wichtig.»
Doch nicht nur die Streckencharakteristik bereitet dem Rennstall aus Milton Keynes Kopfzerbrechen, auch das knappe Motorenkontingent von vier Antriebseinheiten pro Fahrer und Saison macht den Red Bull Racing-Piloten und besonders Daniel Ricciardo zu schaffen. Denn der Australier setzte schon beim Österreich-GP den fünften Motor ein.
Da Motorenlieferant Renault aber Weiterentwicklungen plant und noch ganze neun Läufe zu fahren sind, rechnet Marko mit einem weiteren Triebwerkseinsatz, bevor das geplante Renault-Update überhaupt kommt. Dieses wird wohl nicht vor dem Russland-GP zur Verfügung stehen.
Marko winkt ab: «Natürlich ist es enttäuschend, doch leider können wir gar nichts dagegen tun. Ich bin überzeugt, dass wir bei Daniel zwei weitere Motoren einsetzen müssen. Sehr wahrscheinlich wird der Erste davon schon in Monza eingesetzt, was zehn Plätze in der Startaufstellung bedeutet.»