Training: Sebastian Vettel lässt Ferrari-Fans träumen
Sebastian Vettel drehte im dritten freien Training in Monza die zweitschnellste Runde
Die für den Trainingsfreitag erwarteten Gewitterwolken kamen in der Nacht auf Samstag in Monza an. Auch am Morgen regnete es noch, sodass die Formel-1-Stars auf der abtrocknenden Piste auf den Intermediate-Reifen ausrücken mussten. Den Anfang machte McLaren-Honda-Pilot Jenson Button, der am Vortag nur 15 Runden drehen konnte, weil ein geplanter Motorenwechsel und unerwartete technische Probleme den Weltmeister von 2009 in der Box hielten.
Button blieb nicht lange alleine auf der Strecke, auch das Williams-Duo Valtteri Bottas und Felipe Massa sowie Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat und Mercedes-Pilot Nico Rosberg rückten in den ersten Minuten aus, genau wie Kvyats Teamkollege Daniel Ricciardo, McLaren-Honda-Star Fernando Alonso und Toro Rosso-Talent Max Verstappen. Kurz darauf folgten die Force-India-Piloten Nico Hülkenberg und Sergio Pérez, Romain Grosjean im Lotus und Toro Rosso-Rookie Carlos Sainz ihrem Beispiel.
Nico Rosberg mit Problemen
Für die ersten Rundenzeiten sorgten die beiden Formel-1-Neulinge von Toro Rosso, wobei Verstappen mit 1:34,304 min deutlich schneller unterwegs war als Sainz, der sich mit 1:36,405 min hinter seinem Teamkollegen einreihte. Der Spanier musste in der darauffolgenden Runde in der ersten Schikane den Notausgang nehmen, und obwohl er dabei eine Styropor-Tafel umfuhr, konnte er weiterfahren.
Auch nach einer Viertelstunde waren die beiden Toro Rosso-Piloten die Einzigen, die eine gezeitete Runde gedreht hatten. Beide bogen wie die meisten Piloten wieder an die Box ab, sodass eine Weile nur die beiden Silberpfeile von Lewis Hamilton und Rosberg auf der Bahn waren. Prompt machten sich auch schon die ersten technischen Probleme bemerkbar: «Da sind so eigenartige Leistungsschwankungen des Motors im achten Gang in der Curva Grande», meldete Rosberg, der sogleich die Box ansteuerte.
Erst nach 26 Minuten trauten sich die Toro Rosso-Junioren auf Medium-Reifen auf die abtrocknende Piste – mit Erfolg: Sainz sicherte sich trotz eines Schnitzers in der ersten Schikane mit 1:32,814 min die Spitzenposition und verbesserte sich kurz darauf auf 1:31,790 min, dann auf 1:30,689 min und schliesslich auf 1:29,852 min.
Frühes Aus für Daniel Ricciardo
Mittlerweile hatten sich auch die beiden Sauber-Piloten Felipe Nasr und Marcus Ericsson auf Slick-Reifen zur Zeitenjagd aufgemacht, und zur Freude der Fans auf den Tribünen liessen sich nun auch die beiden Ferraris von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel auf der Bahn Blicken. Vettel übernahm mit 1:28,673 min die Führung, wurde kurz darauf aber von seinem Teamkollegen verdrängt.
Während sich die beiden Ferrari-Piloten an der Spitze abwechselten und Vettel sich schliesslich mit 1:25,799 min durchsetzte, kämpfte Ricciardo mit technischen Problemen. Der Australier musste seinen Dienstwagen in der zweiten Schikane abstellen, nachdem ihn sein Renningenieur angewiesen hatte, keinen Gangwechsel mehr vorzunehmen und einfach nur auf der Bremse zu bleiben.
Mercedes wieder vorn
Rund eine Viertelstunde vor dem Ende der letzten Trainingsstunde setzte sich Rosberg mit 1:25,480 min an die Spitze, und auch Hamilton gab richtig Gas, kam aber nicht an die Rundenzeit seines Nebenmanns heran. Stattdessen musste der Weltmeister in der ersten Schikane den Notausgang nehmen. Anders als Sainz schaffte es der Brite aber, den Styropor-Tafeln auszuweichen.
Auch Button musste die Notstrasse in der ersten Schikane nehmen, während Grosjean für seinen Ausritt in der zweiten Schikane von den Tifosi auf den Rängen erntete. Vettel tat es dem Lotus-Piloten gleich, betrieb aber kurz darauf mit der Bestzeit Wiedergutmachung. Die Freude darüber währte nicht lange: Hamilton sicherte sich zwei Minuten vor dem Ende des Trainings mit 1:24,544 min an die Spitze.
Daran konnte die Konkurrenz nichts mehr ändern: Hamilton sicherte sich die Bestzeit vor Vettel, Rosberg, Bottas, Massa, Maldonado, Räikkönen, Pérez, Ericsson, Grosjean, Nasr, Hülkenberg, Alonso, Button, Stevens, Verstappen, Kvyat, Sainz, Merhi und Ricciardo.