Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Renault mit Motorentrick Honda: Taktik ein Missgriff?

Von Mathias Brunner und Adam Cooper
Daniel Ricciardo in Ungarn – Ärger mit Renault

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Renault nutzt in Monza die gleiche Reglementslücke wie Honda in Belgien: zwei Mal Motorwechsel bei Ricciardo, Kvyat und Sainz. Auch Max Verstappen erhält einen neuen Motor.

Was SPEEDWEEK.com-Leser schon vor zwei Tagen wussten, wird in Monza Tatsache: Renault greift in Italien auf jenen Motorentrick zurück, den Honda in Spa-Francorchamps vorgemacht hat.

Die Denke bei Red Bull: lieber in Monza ein frischer Motor, wo Ränge gutgemacht werden können, als beim darauf folgenden Rennen in den Strassen von Singapur.

Die Renault-Fahrer sind jedoch in einer ähnlichen Zwangslage wie die Honda-Piloten Fernando Alonso und Jenson Button vor dem Belgien-GP: zu viele benutzte und kaputte Motoren, zu viele ausstehende Grands Prix, um in der restlichen Saison über die Runden zu kommen. Daher der Honda-Kniff.

Honda und nun Renault nutzen eine Lücke im Reglement: die Regel ist nämlich abgesetzt worden, wonach eine nicht völlig abgesessene Strafe (wie 30 Ränge zurück, wir haben ja nur 20 Autos im Feld) im Rennen abgesessen werden muss. Etwa in Form einer Durchfahrtsstrafe im Grand Prix oder einer Stop-and-go. Das gibt es nicht mehr.

Ergebnis: Honda wechselte in Belgien gleich zwei Mal, das setzte erneut eine Strafe, ingesamt 105 Ränge, aber weiter nach hinten als in die letzte Startreihe kann man die McLaren-Fahrer nicht verbannen. Beim Autoverband FIA ist man nicht glücklich, weil das Vorgehen nicht dem Geist des Reglement entspricht, aber so lange diese Lücke nicht geschlossen ist, kann man den Teams kaum vorwerfen, sie zu nutzen.

In Monza sickert am Samstagmorgen vor dem dritten freien Training durch: zwei Mal Motorwechsel bei Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat (Red Bull Racing), zwei Mal auch bei Carlos Sainz, ein Mal bei Max Verstappen.

Das Vorgehen von Renault ist auch eine direkte Folge der Hiobsbotschaft, dass die kraftvollere Motorenversion (Renault hat noch immer kein ihrer zwölf für 2015 erlaubten Entwicklungswertmarken verwendet!) nicht wie geplant in Sotschi kommt, sondern erst zum Austin-GP in Texas, also zwei Wochen später.

Renault-Operationsleiter Rémi Taffin bestätigt: «Die vielen Motorenwechsel hier in Monza sollen es den Piloten erlauben, genügend Material zur Verfügung zu haben, um die Saison zu Ende fahren zu können.»

Dabei vergisst Taffin ein kleines Detail: wenn die schärfere Motorenversion in Texas kommt, setzt es erneut eine Strafe für die Renault-Piloten.

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Von Ivo Schützbach
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