Lewis Hamilton (Mercedes): «Wir haben zu viele Tote»
Lewis Hamilton in seinem Silberpfeil
Der Tod von IndyCar-Fahrer Justin Wilson hat die Diskussion neu entfacht, ob die schnellsten Einsitzer der Welt nicht überdacht oder mit einem Schutzbügel versehen werden sollen – in Nordamerika ist das ein genau so brisantes Thema wie in der Formel 1.
Wilson ist nicht das einzige Opfer: Wir haben 2009 auch Henry Surtees verloren und im vergangenen Juli verstarb Jules Bianchi an den schwerne Kopfverletzungen, die er sich im Japan-GP 2014 in Suzuka zugezogen hatte.
Weltmeister Lewis Hamilton findet: «Ich bin da hin und her gerissen. Auf der einen sehr ich geschlossene Autos vielleicht als die Zukunft. Auf der anderen Seite bin ich mit der Formel 1 von Ayrton Senna gross geworden. Die Formel 1, das sind für mich offene Rennwagen. Ich kann es mir fast nicht vorstellen, wie sich das ändern sollte. Aber manchmal ist eben Veränderung gleichbedeutend mit Fortschritt.»
«Ich stelle es mir wirklich seltsam vor, mit einer Kanzel oder etwas Ähnlichem über dem Kopf zu fahren, aber wir haben einfach zu viele Tote. Natürlich verlieren wir viel weniger Fahrer als früher, aber es sind eben immer noch zu viele. Also müssen wir etwas unternehmen, nicht nur in der Formel 1, auch in den anderen Klassen. Ich erinnere mich an den jungen Surtees. Und in Belgien habe ich ein Rennen der GP3 verfolgt, da gab es einen Unfall, bei dem sich ein Rad löste, das dann über die Strecke kullerte. Ich dachte sofort – wenn das nur keinen Piloten am Kopf trifft!»
«Vielleicht müssen wir die Cockpits ja gar nicht schliessen, um bei der Sicherheit ein Schritt nach vorne zu tun. Vielleicht finden wir eine andere Art von Mechanismus, welche eine gewisse Schutzfunktion übernehmen kann.»