Fernando Alonso: Strafe in Russland wegen Honda?
An den Motoren wird gearbeitet
Unfassbar: Wir haben das fünftletzte GP-Wochenende des Jahres, und Renaut hat noch keine einzige der Entwicklungswertmarken eingelöst – zwölf Stück davon stehen den Franzosen zur Verfügung. Wer nachhakt, bekommt stets die gleiche Platte zu hören: Bevor die verbesserte Motorversion nicht standfest laufe, werde sie nicht an einem Grand-Prix-Wochenende eingelöst. Kein Wunder, ist Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz der Kragen geplatzt. Er plant den Ausstieg aus der Formel 1.
Angedacht war eigentlich, dass der kraftvollere Renault in Sotschi zum Einsatz kommen würde. Davon kann keine Rede mehr sein. Dann hiess es: in Austin. Aber auch dieser Termin steht in Frage.
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Im Moment tappen wire in wenig im Dunkeln, wann der Motor kommt.»
Daniel Ricciardo dämpft die Erwartungen: «Niemand sollte denken, dass wir dann auf einen Schlag 40 PS mehr Dampf im Kessel haben. Die Evo-Stufe wird ein Fortschritt sein, aber die bringt keine halbe Sekunde pro Runde.»
Ricciardo und sein RBR-Stallgefährte Daniil Kvyat sind von der Vorstellung sowieso wenig berauscht, schon wieder den Motor wechseln zu müssen: Der Australier hat die siebte Antriebseinheit im Einsatz, der Russe gar die Achte, erlaubt wären pro Fahrer und Saison vier. Ein Wechsel bedeutet: wieder eine Strafversetzung.
Wer hingegen in Russland nachlegt, das ist Honda. Wie die Kollegen von auto, motor und sport berichten, wollen die Japaner für dieses Wochenende die letzten vier Entwicklungswertmarken einlösen, für Verbesserungen am Auspuff und der Brennräume. Eigentlich müssten auch Turbo und Stromgeneratoren gewechselt werden, dann könnte sich der Fahrer mit einem Platz in der letzten Startreihe anfreunden. Mit Bau und Einsatz wird es knapp: Wenn es klappt, dann wird die neue Motorversion nur Fernando Alonso erhalten.