Bernie Ecclestone: «Die F1 ist wie ein altes Haus»
Bernie Ecclestone würde die Formel 1 am liebsten komplett umkrempeln
Lewis Hamilton steht kurz vor seinem zweiten WM-Titel in Folge und das bereitet Bernie Ecclestone Kopfzerbrechen, auch wenn es nicht das erste Mal ist, dass ein Fahrer die Saison nach Belieben dominiert. Man denke nur an Sebastian Vettel, der vier Mal hintereinander Champion wurde (2010-2013), Michael Schumacher krönte sich sogar in fünf aufeinanderfolgenden Jahren zum Weltmeister (2000-2004). Trotzdem fürchtet Eccelstone, dass die Fans ihr Interesse an der Formel 1 verlieren, wenn Mercedes weiterhin gewinnt.
«Wir sind im Show Business und in dem Moment, in dem wir die Leute nicht mehr unterhalten, haben wir Probleme», sagte Ecclestone im Interview mit dem russischen Sender RT. «Unser größtes Problem ist, dass die Leute wissen, wer dieses Jahr Weltmeister wird. Das kann nicht richtig sein. Wenn die Leute etwas anschauen, dann wollen sie nicht von vorneherein das Ergebnis wissen. Ich würde dieses Reglement am liebsten zerreißen.»
Hamilton sein zwar sehr talentiert, gab der 84-Jährige zu, aber «sein Auto ist so viel besser als alle anderen, ausgenommen das seines Teamkollegen. Vielleicht gäbe es eine ganze Reihe Jungs, die ebenso gut wären wie er, sie können das aber nie zeigen. Das ist es, was falsch läuft.»
Im Grunde müsste die Königsklasse noch einmal bei Null beginnen, findet Ecclestone und den Fokus wieder auf den Fahrer legen. «Ich glaube, dass die ganzen technischen Regeln viel zu streng sind. Es ist so, als würde man an einem alten Haus immer neue Teile hinzufügen und keiner weiß wirklich, wieso man das eigentlich getan hat.» Daran sei er genauso schuld wie jeder andere, gab er zu.
«Vielleicht sollten wir einfach alles zerreißen und von vorne anfangen. Wir sind mit viel zu vielen Regeln und Vorschriften viel zu steril geworden. Ich denke, dass die Fahrer, wenn die Ampel ausgeht, auf sich alleine gestellt sein sollten. Sie sollten von der Box keine Hilfe oder Anweisungen bekommen.»