Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Austin-Training: Lewis Hamilton im Regen vorne!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton drehte im Regen von Austin die schnellste Trainingsrunde

Lewis Hamilton drehte im Regen von Austin die schnellste Trainingsrunde

Das dritte freie Training zum USA-GP fand trotz des starken Regens statt. Die Formel-1-Piloten beeilten sich, eine schnelle Runde zu drehen, weil das Qualifying ins Wasser fallen könnte.

Die starken Regenfälle sorgten in Austin für ein Mal nicht für Langeweile auf der Strecke: Die Formel-1-Teams können unter solchen Bedingungen zwar kaum was Neues über ihre Renner erfahren, trotzdem sahen sie sich im dritten freien Training gezwungen, ihre Schützlinge auf Zeitenjagd zu schicken.

Wie schon das zweite Training am Vortag könnte nämlich auch das Qualifying ins Wasser fallen. In diesem Fall dürfen die Regelhüter entscheiden, ob die Zeiten des dritten Trainings für die Startaufstellung zählen.

Um für diesen Fall gewappnet zu sein, wagten sich viele Formel-1-Stars gleich zu Beginn auf die Piste. Dabei durften sie gemäss Vorgabe der Regelhüter nur die Regenreifen aufziehen lassen – eine Vorsichtsmassnahme, welche die ganz Mutigen unter den Formel-1-Piloten davon abhalten sollte, auf den Intermediates-Reifen auszurücken.

Stars kämpfen auf der nassen Piste

Die tapferen Fans, die den Weg an die Strecke – dem wetterbedingten Verkehrschaos zum Trotz – gefunden hatten, kamen auf ihre Kosten. Sie bekamen gleich mehrere Ausrutscher und heikle Szenen zu sehen.

Und das nicht nur von Formel-1-Neulingen wie Max Verstappen, auch die Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg sorgten mit Ausrutschern und Ausritten ins Kies für Unterhaltung. Rosberg touchierte dabei sogar die Streckenbegrenzung und musste folglich mit beschädigtem Frontflügel an die Box zurückschleichen.

Kontrahent Sebastian Vettel sicherte sich erst die Spitzenposition, bevor er mit gleich mehreren spektakulären Drehern zur Trainingsmitte für Spannung sorgte. Der Ferrari-Star hatte Glück im Unglück und geriet dabei nicht in die Streckenbegrenzung. Der vierfache Champion konnte aus eigener Kraft weiterfahren, durfte aber zuschauen, wie sich Hamilton mit 1:59,517 min nicht nur die erste Zeit unter der Zwei-Minuten-Marke sicherte, sondern auch die Spitzenposition.

Der Titelanwärter war damit mehr als acht Zehntel schneller als Vettel, der die Best-of-the-Rest-Liste vor Nico Hülkenberg, Valtteri Bottas, Carlos Sainz, Daniil Kvyat, Kimi Räikkönen, Daniel Ricciardo, Nico Rosberg und Felipe Massa anführte. Hinter den Top-10-Piloten hatten sich kurz nach Halbzeit Sergio Pérez, Romain Grosjean, Pastor Maldonado, Fernando Alonso, Marcus Ericsson, Jenson Button, Will Stevens, Alexander Rossi, Felipe Nasr und Max Verstappen eingereiht.

Carlos Sainz mit Problemen

Zwanzig Minuten vor dem Ende des Trainings hatte Hülkenberg die Piste für sich alleine. Der Force India-Pilot drehte nach einer Startübung tapfer noch eine Runde, bis ihn sein Team schliesslich an die Box zurückbeorderte: «Die Bremsen sind kalt, die Reifen auch – wir brechen ab, komm an die Box», lautete der Befehl.

Kaum war der Deutsche wieder von der Piste, wagten sich Kvyat, Sainz und Pérez noch einmal raus. Während Kvyat gleich wieder an die Box abbog, um eine Startübung durchzuführen, blieb der Toro Rosso-Neuling draussen. Sein Team versuchte, ein Problem an seinem Auto in den Griff zu bekommen.

«Das macht nicht viel Spass, aber wenn ich sehr langsam fahre, geht es», lautete das Urteil von Kvyat, der kurz darauf wieder die Box ansteuerte. Währenddessen hatten sich Verstappen und Ericsson wieder auf den Weg gemacht. Auch ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich im Schleichgang durch das Nass zu pflügen.

Am Ende durfte sich Hamilton über die Bestzeit vor Vettel und Hülkenberg freuen. Auch hinter dem Spitzentrio änderte sich nichts an der Reihenfolge, denn die restlichen Piloten verzichteten angesichts des stärker werdenden Regens auf eine erneute Ausfahrt.

Hinter dem Emmericher reihten sich deshalb Bottas, Sainz, Kvyat, Räikkönen, Ricciardo, Rosberg und Massa auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein. Pérez, Grosjean, Maldonado, Alonso, Ericsson, Button, Stevens, Rossi, Nasr und Verstappen komplettierten die Zeitenliste.

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