Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Grazie und Gracias: Esteban Gutiérrez 2016 bei Haas

Von Mathias Brunner
Carlos Slim Domit, Esteban Gutiérrez und Gene Haas

Carlos Slim Domit, Esteban Gutiérrez und Gene Haas

​Eines der nicht so gut gehüteten Geheimnisse ist endlich gelüftet: Der 24jährige Mexikaner kehrt als Stammfahrer in die Formel 1 zurück – beim US-Amerikaner Gene Haas.

Monatelang war darüber spekuliert worden, nun ist es endlich bestätigt: Esteban Gutiérrez (24) erhält den zweiten Platz im neuen US-amerikanischen Haas-Team neben dem Genfer Romain Grosjean.

Steigbügelhalter sind Ferrari, die eine enge technische Partnerschaft mit Haas eingegangen sind, und Carlos Slim Domit (47), der Sohn des Telekommunikations-Milliardärs Carlos Slim Helú. Slim Domit ist Chef des Nachwuchsförderungsprogramms der Firma Telmex.

Gutiérrez hat vier Jahre Formel 1 hinter sich: Eines als Testfahrer von Sauber, zwei als Stammpilot für die Schweizer. 2013 wurde Esteban WM-16. (Rang 7 in Japan als einzige Punktefahrt), 2014 blieb er wie sein Stallgefährte Adrian Sutil ohne Punkte. Beide mussten daraufhin gehen. Gutiérrez heuerte als Testfahrer bei Ferrari an. Von dort führte der Weg zu Gene Haas.

Der Werkzeugmaschinenhersteller sagt: «Ich habe Esteban durch seine Rolle bei Ferrari näher kennen- und schätzengelernt. Es wurde klar, dass er seinen Platz dort verdient hat, und ich fand, er wäre für uns eine exzellente Wahl.»

Natürlich gibt es dabei knallharte geschäftliche Überlegungen: Mexiko ist eben für Ferrari und auch für Haas ein wichterer Markt als Frankreich (der zweite Ferrari-Testfahrer, Jean-Eric Vergne, hatte auf einen Platz bei Haas gehofft).

Haas weiter: «Gutiérrez ist genau, was wir suchten – ein junger, hungriger Pilot, der aber schon eine gewisse Erfahrung mitbringen kann. Ich glaube, wir haben mit Romain und ihm eine starke Fahrerpaarung für unsere erste Saison.»

Esteban ist natürlich happy: «Das ist eine exzellente Gelegenheit, und ich habe fest vor, das Beste daraus zu machen. Gene glaubt an mich, und ich glaube daran, wie er das Thema Formel 1 angeht. In einem konkurrenzfähigen Wagen zu sitzen mit einem Ferrari-Motor, das ist etwas Besonderes, und ich bin davon überzeugt, dass wir Grosses erreichen können.»

Die Kulisse der Präsentation in Mexiko-Stadt (die von vielen wegen des horrenden Verkehrs glatt verpasst wurde) gibt vor, was wir an mexikanischen Sponsoren auf dem Haas-Renner erwarten dürfen: Claró und telcel gehören beide zur in Mexiko ansässigen América-Móvil-Group (so wie auch Telmex), die mehr als 40.000 Mitarbeiter beschäftigt und an die 300 Millionen Mobilfunkkunden hat. Claró ist vorwiegend in Südamerika vertreten, telcel dominiert den mexikanischen Markt.

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