Pirelli-Test: Sensation – McLaren-Honda vor Ferrari!
Stoffel Vandoorne
So schnell kann es gehen: Vor einem Jahr machte sich McLaren-Honda in Abu Dhabi beim Test lächerlich, als das Team an mehreren Tagen nur gerade mal eine Handvoll Runden drehen konnte. Heute Dienstag hat McLaren-Honda-Testpilot Stoffel Vandoorne beim Pirelli-Test die Bestzeit aufgestellt!
Natürlich haben McLaren und Honda nicht auf einmal den Stein der Weisen gefunden und auf diese Weise Kimi Räikkönen und Ferrari auf Rang 2 verwiesen. Die ganze Tabelle ist vielmehr ein Beweis dafür, wie vorsichtig die Rangliste eingestuft werden muss. Das zeigt auch die gute Zeit von Sauber-Fahrer Marcus Ericsson.
Nur die Pirelli-Techniker wissen nämlich, wer zu welcher Zeit mit welchen Reifen unterwegs war. Alle Testreifen der Mailänder waren ungeachtet ihrer Mischung nicht mit den üblichen Farben versehen.
Das Ziel des Tests gemäss Pirelli-Rennchef Paul Hembery: Ausloten der 2016er Konstruktionen und Mischungen, die Reifen sollen wieder stärker abbauen, was zu mehr Boxenstopps führt. Die Fahrer werden mehr kämpfen müssen. Piloten, die gut mit den Walzen umgehen können, werden im Vorteil sein. Pirelli hat auch erstmals die fünfte Mischung ausprobiert, ultraweich, die 2016 violett markiert sein wird.
Paul Hembery äussert sich nach dem Zwölfstundentest zufrieden, selbst wenn nicht alle GP-Teams seinem Wunsch nachgekommen sind, mit den Stammfahrern zu testen. Um genau zu sein, haben das nur Ferrari und die beiden Red-Bull-Teams mit allen GP-Fahrern getan.
Vom ultraweichen Reifen gab es in Abu Dhabi verschiedene Versionen, nun wird bei Pirelli in den kommenden Wochen entschieden, welches davon die beste ist. Paul Hembery: «Der Sinn und Zweck dieses Reifen besteht darin, dass die Teams auf Kursen wie Monaco oder Singapur eine aggressivere Strategie fahren können.»
Die Strategien werden sich ohnehin ändern: 2016 wird Pirelli zwei Mischungen pro Strecke auswählen, eine dritte kann das Team selber wählen.
Der Test fand hinter verschlossenen Toren statt, weder Medienvertreter noch Zuschauer waren zugelassen.
Pirelli-Test Abu Dhabi
1. Stoffel Vandoorne (B), McLaren-Honda, 1:44,103
2. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 1:44,456
3. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:44,460
4. Jonathan Palmer (GB), Lotus-Mercedes, 1:44,558
5. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:44,940
6. Pascal Wehrlein (D), Mercedes, 1:45,605
7. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing-Renault, 1:45,805
8. Max Verstappen (NL), Toro Rosso-Renault, 1:45,849
9. Nico Hülkenberg (D), Force India-Mercedes, 1:45,852
10. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Mercedes, 1:45,940
11. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:46,995
12. Adderly Fong (CHI), Sauber-Ferrari, 1:48,439
13. Alfonso Celis (MEX), Force India-Mercedes, 1:48,545
14. Rio Haryanto (IND), Manor-Marussia-Ferrari, 1:49,593
15. Jordan King (GB), Manor-Marussia-Ferrari, 1:49,661