Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Champion Mercedes: So chancenlos waren Ferrari & Co.

Von Mathias Brunner
Das übliche Bild: Die beiden Mercedes allein auf weiter Flur

Das übliche Bild: Die beiden Mercedes allein auf weiter Flur

​Die neue Turbo-Ära der Formel 1 besteht inzwischen aus 38 Grands Prix. Einige Statistiken zeigen, wie erdrückend die Überlegenheit von Mercedes-Benz ist.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat die Stimmung bei Ferrari zu Beginn der Saison 2015 vortrefflich umrissen: «Wir hatten schon im ersten Wintertest mit dem neuen Wagen ein gutes Gefühl. Aber wir hatten auch den Eindruck: Wir stehen vor einem ziemlich hohen Berg. Wir alle – an der Rennstrecke und auch im Werk – machten uns dann auf die Socken, um diesen Berg zu erklimmen. Aber als wir am Gipfel ankamen, merkten wir: Da ist schon einer.»

Mercedes-Benz hat auch 2015 die Hausaufgaben am besten gelöst. Die Dominanz des in Brackley (Chassis) und Brixworth (Motoren) beheimateten Teams in deutschem Mehrheitsbesitz (30 Prozent gehören Teamchef Toto Wolff, 10 Prozent der Rennlegende Niki Lauda), sie hält an.

Fiat-Geschäftsleiter und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne sagt zwar: «2016 soll kein Jahr werden, in welchem wir erneut die Rolle des Jägers spielen und den Rückstand verringern. Das muss nun vorbei sein. In der kommenden Saison wollen wir an der Spitze liegen.»

Aber viele Experten glauben – 2016 wird die logische Fortsetzung von 2014 und 2015 sein. Für Nigel Mansell, Formel-1-Weltmeister von 1992, steht vor dem Hintergrund eines stabilen Reglements fest: «Für mich ist Mercedes auch in der kommenden Saison Favorit.»

Gleichzeitig meint Mansells englischer Landsmann Martin Brundle: «Selten in der Turbo-Ära musste Mercedes wirklich an die Grenzen der Möglichkeiten ihrer Silberpfeile gehen.»

Wie dominant Mercedes-Benz in den 38 Rennen der neuen Turbo-Ära der Formel 1 bislang ist, das zeigen einige Zahlen.

19 Rennen wurden 2014 gefahren, 19 auch 2015. Und sowohl 2014 als auch 2015 konnte jeweils nur ein anderer Rennstall Mercedes am Siegen hindern – in der Saison 2014 war es Red Bull Racing mit Daniel Ricciardo, 2015 ist es Sebastian Vettel mit Ferrari gewesen. Beide konnten Mercedes je drei Mal schlagen. Fazit: 38 Rennen, 32 Siege für Mercedes, eine Erfolgsquote von 84,21 Prozent.

Bei den Pole-Positions schaut es für die Konkurrenz am dramatischsten aus: 2014 stand nur einmal kein Silberpfeil auf der Pole (Felipe Massa mit seinem Williams in Österreich), 2015 konnte nur Sebastian Vettel die Mercedes-Festspiele unterbrechen (Pole-Position in Singapur). Fazit: 38 Pole-Positions, 36 Poles für Mercedes, hier liegt die Erfolgsquote bei erdrückenden 94,74 Prozent!

Etwas weniger niederschmetternd für die Konkurrenz sieht es bei den besten Rennrunden aus. Zwölf von 19 Bestmarken gingen 2014 an Mercedes (dazu zwei an Vettel, je eine an Räikkönen, Bottas, Massa, Pérez und Ricciardo), dreizehn von 19 sind es in diesem Jahr (dazu kommen drei beste Rennrunden von Ricciardo, zwei von Räikkönen, eine von Vettel). Fazit: 38 beste Rennrunden, 25 Bestmarken für Mercedes (Erfolgsquote, für Mercedes schon fast bescheidene 65,79 Prozent).

Von möglichen 76 Podesträngen haben Hamilton und Rosberg 2014 und 2015 zusammen 63 erobert (31 in der Saison 2014 und 32 in der Saison 2015). Auch da darf sich die Erfolgsquote von 82,89 Prozent blicken lassen.

Mercedes hat 2015 alle Rekorde geknackt: 16. Sieg im 19. Rennen beim WM-Finale von Abu Dhabi, 703 WM-Punkte (mehr als 2014, obschon es damals auf dem Yas Marina Circuit doppelte Punkte gab), 12 Doppelsiege, 32 Podestränge.

Kein Formel-1-Auto hat je heller geglänzt als der Silberpfeil.

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