Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Bernie Ecclestone: Michelin will Sport kontrollieren

Von Mathias Brunner
Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera (links) mit Rennleiter Paul Hembery und Bernie Ecclestone in Russland

Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera (links) mit Rennleiter Paul Hembery und Bernie Ecclestone in Russland

​Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone (85) spricht darüber, wieso Pirelli einen neuen Vertrag als Alleinausrüster im Grand-Prix-Sport erhalten hat und nicht Michelin.

Pirelli-Chef Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera (67) reiste im vergangenen Oktober aus gutem Grund nach Russland. Einerseits galt es für den Pirelli-Chef, die Weichen Richtung Vertragsverlängerung als Formel-1-Alleinausrüster zu stellen. Es ging um ein neues Abkommen als Alleinausrüster der Formel 1 für die GP-Saisons 2017, 2018 und 2019.

Pirelli besitzt zwei Reifenwerke in Russland, zudem gilt es, die Kontakte mit Rosneft zu pflegen. Seit April 2014 hält der russische Erdölkonzern 13,1 Prozent Anteile an Pirelli und ist damit der grösste Aktionär des Traditionsunternehmens. Die Russen haben sich Wirtschaftsberichten zufolge die Beteiligung 500 Millionen Euro kosten lassen. Rosneft war schon zuvor mit Pirelli verbandelt – seit 2013 werden an ihren Tankstellen die italienischen Reifen verkauft.

Vor Proveras Reise nach Russland schien in Sachen Reifen für die Formel 1 noch alles offen zu sein. Wir erinnern uns: Am 17. Juni war die Bewerbungsfrist beim Automobil-Weltverband FIA abgelaufen, sich um den Posten des Formel-1-Reifenausrüsters zu bewerben, dies für die Laufzeit von drei Jahren. Die FIA hat nie offiziell Stellung dazu genommen, wieviele Dossiers eingereicht worden sind. Unseren Informationen zufolge waren es lediglich zwei: Pirelli und Michelin.

Bis zum 17. Juli musste die FIA dann entscheiden, ob die Kandidaten alle Anforderung in Sachen Technik und Sicherheit erfüllen. Niemand zweifelt auch nur eine Sekunde an, dass Michelin und Pirelli hervorragende Kandidaten sind und diese Hürde spielend meistern.

Aus FIA-Kreisen hiess es: Die Entscheidung liege letztlich beim Halter der kommerziellen Rechte am Sport, vertreten durch Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone.

An der technischen Ausgangslage waren die Fronten verhärtet: Die Formel-1-Techniker wollen bis heute keinen Niederquerschnittreifen, wie ihn Michelin propagiert. Und Bernie Ecclestone reagiert in der Regel wenig empfänglich auf Versuche, ihm etwas aufzuzwingen.

Im Verlaufe des Sotschi-Wochenendes erklärte Bernie Ecclestone dann wie beiläufig, der Vertrag mit Pirelli sei in trockenen Tüchern. Heute sagt er gegenüber der BBC: «Ich weiss nicht mal, ob wir ein Abkommen unterzeichnet haben oder nicht. Aber das Lustige mit dem Präsidenten von Pirelli ist – wir sind uns einig, wir schütteln uns die Hand und für ihn wie auch für mich ist das damit geritzt. Das ist für beide von uns so gut wie jede Unterschrift.»

Der 85jährige Formel-1-Promoter bestätigt, dass einige Rennställe ab 2017 lieber mit Michelin gefahren wären. «Aber die wollten die Formel 1 kontrollieren», sagt Ecclestone über die französische Reifenfirma. «Sie wollten genau sagen, wie alles ablaufen soll.»

Michelin bestand bis zuletzt auf der Einführung von Niederquerschnittreifen im Format 18 Zoll. Zudem wünschen sich die Franzosen idealerweise einen Wettbewerb gegen einen anderen Hersteller. Aber sowohl FIA-Präsident Jean Todt als auch Bernie Ecclestone wollen an der Idee eines Alleinausrüsters festhalten.

Präsentationen/Roll-out
3. Februar: Renault (in Paris, ohne neues Auto)
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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