Wieder Wirbel am Nürburgring: Carsten Schumacher geht
Carsten Schumacher
Schumacher arbeitet seit April 2014 als Geschäftsführer am Nürburgring und hatte die Traditionsrennstrecke in der Eifel restrukturiert. Zum 1. April 2016 wird er das Unternehmen nun verlassen, ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Offen ist, ob Schumacher entlassen wurde oder die Trennung auf seinen Wunsch beziehungsweise in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. «Carsten Schumacher wird als Geschäftsführer der capricorn Nürburgring GmbH (CNG) nach erfolgreicher Restrukturierung in den nächsten Monaten ausscheiden», teilte das Unternehmen lediglich mit.
«Mit seiner Erfahrung hat er die Restrukturierung des Nürburgrings zielstrebig und erfolgreich vorangetrieben. Damit hat er maßgeblich die Weichen für eine positive Zukunft der Traditions-Rennstrecke gestellt», hieß es weiter. Der Weggang Schumachers ruft nun mal wieder die Politik auf den Plan.
Die CDU sieht in der Personalentscheidung einen Beleg dafür, dass Charitonin das alleinige Sagen am Nürburgring habe und dass die Zukunft wieder unsicherer sei. Damit will die Partei aber wohl in erster Linie Ministerpräsidentin Malu Dreyer unter Druck setzen. Die SPD-Politikerin hatte in der Krise um den insolventen Ring keine gute Figur gemacht und musste reichlich Kritik einstecken.
Schumacher war 2014 Geschäftsführer der neu gegründeten CNG geworden und zudem noch einer von zwei Geschäftsführern der damaligen Betriebsgesellschaft NBG. Der Kauf des Rings durch den Düsseldorfer Autozulieferer Capricorn war erst kurz zuvor unter Dach und Fach gebracht worden.
Capricorn ist mittlerweile gar nicht mehr an der CNG beteiligt, das Sagen hat mittlerweile die NR Holding um den russischen Unternehmer Viktor Charitonin. Laut Betreiber lief es am krisengeplagten Ring zuletzt wieder besser, 2015 wurden angeblich schwarze Zahlen geschrieben.
Dafür hatte der Nürburgring den Großen Preis von Deutschland verloren. Nach langen Diskussionen waren sich die Verantwortlichen mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone nicht über die finanziellen Bedingungen einig geworden. Die Risiken waren den Nürburgring-Betreibern zu groß gewesen. Dafür hatte man immerhin die Langstrecken-WM (WEC) in die Eifel holen können.