Sebastian Vettel (Ferrari) 3: Reifenstrategie falsch?
Kurz nach dem Start: Sebastian Vettel und Ferrari in Führung!
Die Zuschauer im Albert-Park sprangen von ihren Sitzen auf: Nach der ersten Kurve lagen zwei Ferrari in Führung – wer hätte das gedacht! Sebastian Vettel sagt nach seinem Rennen in Melbourne: «Mein Start war wirklich genial, da gibt es nichts zu monieren. Generell bin ich eigentlich zufrieden damit, wie meine Saison begonnen hat, selbst wenn es hätte besser laufen können.»
«Als ich in Führung lag, lief alles eigentlich sehr gut, ich konnte das Geschehen kontrollieren. Wenn du in einem Rennen führst, wenn du später auf gutem Weg bist, dir den Zweitplatzierten zu genehmigen, dann ist klar, dass du nicht so glücklich sein kannst mit Platz 3. Es ist nun Stoff für Diskussionen, ob uns der Abbruch beim Unfall von Alonso einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, aber da gab es natürlich nichts auszusetzen – es lagen so viele Trümmer herum, der Abbruch war völlig richtig. Ich bin auch sehr froh, dass Fernando in Ordnung ist. Das ist das Wichtigste von allem. In solchen Momenten rücken deine eigenen Ziele schlagartig in den Hintergrund. Und erst wenn du weisst, dass mit dem anderen Fahrer alles okay ist, kannst du dich wieder entspannen und an dein eigenes Rennen denken.»
«Wir haben dann nach der Pause versucht, eine aggressive Strategie zu fahren, daher die Wahl mit den weichen Reifen. Diese Taktik ist heute wohl nicht aufgegangen. Aber wichtig ist, dass wir wissen – mindestens im Renntrimm können wir mithalten, in der Quali müssen wir noch zulegen.»
«Klar wäre ich auch zufriedener, wenn wir beide Autos ins Ziel gebracht hätten. Früher hätte mir mein Team über Funk gesagt, was mit Kimi war. Das ist heute leider nicht mehr erlaubt. Was war denn mit ihm? Was? Ah, Feuer in der Airbox, hm, soso.»
«Zum Schluss habe ich gegen Hamilton alles versucht und war ihm schon recht dicht auf den Fersen, dann bin ich von der Bahn gerutscht. Ich habe mich am Funk sofort beim Team entschuldigt, mein Bock. Aber für Reifenwahl wie für Fahrfehler gilt – wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen, da wird nicht mit dem Finger auf den anderen gezeigt. Jeder gibt sein Bestes, und es gibt eben Tage, da reicht das nicht.»
«Der generelle Weg stimmt: Wir sind näher dran als im vergangenen Jahr, und wir haben ein Auto, das mehr Entwickungspotenzial bietet. In der Quali sind wir noch zu wenig schnell. Australien ist eine Strecke, wo wir uns früher schwer getan haben, nun reisen wir wie im vergangenen Jahr mit einem Podestplatz ab, damit kann ich gut leben.»