MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Ferrari 2017 ohne Ricciardo, Bottas-Williams bestraft

Von Mathias Brunner
​In Australien wird Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo für 2017 in einen Ferrari geschrieben. Aber dabei wird leider vergessen: Der Strahlemann hat schon einen Vertrag.

Melbourne bringt Williams-Fahrer Valtteri Bottas selten Glück: Nur 14. beim Debüt 2013, kein Start 2015, weil er sich bei einem üblichen Schlag auf einem Randstein eine Rückenverletzung zugezogen hatte und nun das – Getriebewechsel am Williams vor dem 2016er Saisonauftakt, fünf Ränge zurück, damit wird Bottas nur von Startplatz 16 losfahren können! Ausnahme der Regel: Bottas wurde im Melbourne-GP 2014 Fünfter.

Anderes Thema hier vor dem ersten Rennen der Saison: das angebliche Interesse von Ferrari an Daniel Ricciardo.

Alan Jones, Weltmeister von 1980, hatte in einem Podcast der Australian Grand Prix Corporation (AGPC) festgehalten: «Klar hat Ferrari in der Schublade fertige Pläne für die kommende Saison, was den Nachfolger von Räikkönen angeht. Und ich hoffe sehr, dass es Daniel Ricciardo sein wird. Ich bin zuversichtlich, dass er bei Ferrari unterkommt.»

Der langjährige GP-Pilot David Coulthard ist überzeugt davon, dass Ricciardo bei allen Top-Teams auf der Liste möglicher Fahrer steht. «Daniel hat’s voll drauf, das hat er 2014 bei Red Bull Racing an der Seite von Sebastian Vettel bewiesen. Leider hat er derzeit nicht das ideale Renngerät. Ich glaube, Chassis und Aerodynamik sind bei Red Bull Racing top, aber es ist kein Geheimnis, dass es beim Motor an Leistung fehlt. Ricciardo ist für mich ein potenzieller Weltmeister. Er muss nur auf die richtige Gelegenheit warten. Er steht bei allen Top-Teams auf der Wunschliste, da bin ich mir ganz sicher. Gleichzeitig hat sich Red-Bull-Chef Didi Mateschitz immer auf den Standpunkt gestellt – wenn ein Fahrer weg möchte, dann steht er ihm nicht im Weg.»

Was beispielsweise Ende 2014 passierte, als Vettel ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags Richtung Ferrari zog.

Was sagen die früheren RBR-Stallgefährten Vettel und Ricciardo selber?

Als bei der offiziellen FIA-Pressekonferenz Ricciardo die Frage nach Ferrari gestellt wurde, reagierte Sebastian Vettel sofort. Der deutsche Ferrari-Pilot nahm Ricciardo schnell die Red-Bull-Kappe vom Kopf und stülpte ihm seine eigene rote auf den Kopf ...

Daniel zu den Gerüchten: «Ich habe gehört, was Alan über mich gesagt hat. Ich weiss aber nicht, ob Sebastian das genehm wäre! Die Frage ist nicht ganz neu, die ist ja schon im vergangenen Jahr aufgetaucht. Ich habe keine andere Antwort als damals. Die folgende Antwort ist ein wenig langweilig, dafür ehrlich – ich will mich auf meine Saison mit Red Bull Racing konzentrieren. Zudem habe ich bei Red Bull einen Vertrag. Ich bin bei der ganzen Sache also weniger aufgeregt als andere.»

Vettel sagt: «Mir würde es nichts ausmachen, mit Daniel wieder im gleichen Team zu fahren. Es gab keinen Ärger zwischen uns. Als wir zusammen fuhren, hatte Ricciardo ein sehr gutes Jahr, ich weniger. Aber abseits der Rennstrecke gab es keine Probleme.»

Gemäss Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko sollten die Tifosi nicht unbedingt den Atem anhalten, bis das passiert. Während der Grazer betont, dass die Vertragsdauer von Daniel Ricciardo vertraulich sei, meint er gegenüber der österreichischen Presseagentur: «Ricciardo hat einen längerfristigen Vertrag. Gewiss, Teambesitzer Dietrich Mateschitz noch nie einen abwanderungswilligen Fahrer aufgehalten. Aber bei Ricciardo ist die Sache anders als damals bei Sebastian. Vettel hatte eine Klausel, dass er gehen kann, wenn das Team eine bestimmte Leistung nicht erreicht. Ricciardo hat diese Klausel nicht in seinem Abkommen.»

«Wir haben Daniel über Jahre aufgebaut, und wir bilden nicht jemand aus und geben ihm jede erdenkliche Form der Unterstützung, damit er uns dann mit Ferrari schlägt. Unser Chef ist nicht die Caritas.»

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