Formel-1-Comeback Alfa Romeo: Ferrari-Boss vage
Kehrt Alfa Romeo in die Formel 1 zurück?
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Ferrari-Präsident Sergio Marchionne ein butterweiches Herz für die Marke Alfa Romeo hat, die zum Fiat-Chrysler-Konzern gehört, den der Fiat-Sanierer leitet. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Gerüchte, dass Alfa Romeo in die Formel 1 zurückkehren könnte. Von Marchionne teilweise auch selbst angetrieben.
So hielt sich dieses Gerücht auch weiterhin in den Schlagzeilen. Dem China-GP stattete Marchionne am vergangenen Wochenende einen seiner seltenen Besuche ab. Und er sprach dabei auch über ein mögliches Comeback.
«Die Formel 1 ist das größte Technologie-Schaufenster der Automobilwelt. Und wenn man sich die Ziele von Alfa Romeo anschaut, sollten wir diese Option erwägen», sagte Marchionne.
«Der Mythos Alfa Romeo wurde in diesem Sport geboren. Und irgendwie müssen wir dorthin zurückkehren», so Marchionne weiter. Er räumte dann aber auch ein: «Wann es passieren wird? Ich weiß es nicht.»
Wie es passieren könnte – darüber gibt es so manche Theorie. So könnte Alfa Romeo zum Beispiel nach dem Modell von Haas F1 einsteigen. Eine weitere Theorie ist die Übernahme des Schweizer Rennstalls Sauber.
Dann hätte man alle notwendigen Voraussetzungen sofort am Start und auf neuestem Stand. Allerdings würde man dann auch die finanziellen Probleme übernehmen. «Wenn sie die Schulden zahlen», sagte Marchionne dann auch auf diesen Vorschlag angesprochen.
Alfa Romeo war die Marke der ersten Stunde in der Formel 1: Die ersten beiden Weltmeister – Giuseppe Farina und Juan Manuel Fangio – saßen 1950 und 1951 in den zeitlos eleganten Alfa Romeo 158 und 159, die zärtlich «Alfetta», also kleine Alfa, genannt wurden. Die Alfetta wurde zu einem der erfolgreichsten Grand-Prix-Renner – 47 von 54 Grands Prix wurden gewonnen, angefangen schon 1938, unterbrochen vom Zweiten Weltkrieg.
Die späteren Abenteuer von Alfa Romeo in der Formel 1 waren weniger erfolgreich: 1976 bis 1979 waren die V12-Motoren im Heck der Brabham zu durstig und dann für die neue Generation der Flügelautos konzeptionell unpassend.
Der Einsatz eigener Werkswagen von 1980 bis 1984 endete mit einem Desaster: Über WM-Rang 6 1983 kamen die Italiener nicht hinaus, nur zwei Pole-Positions (USA 1980 und 1982) sowie eine schnellste Rennrunde (Belgien 1983) als Leistungsausweis, das war zu wenig. Die Konzernleitung zog 1984 aus Kostengründen und mangels Perspektive den Stecker.