Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Nico Hülkenberg: Von Vettel wie Anfänger überrumpelt

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg wehrt sich vergeblich gegen Max Verstappen

Nico Hülkenberg wehrt sich vergeblich gegen Max Verstappen

​Im vergangenen Jahr war Force India in fast jedem Grand Prix eine sichere Bank. Aber nach drei Grands Prix 2016 steht das Team mit nur einer Punktefahrt da.

Auf Force India war in der vergangenen Saison Verlass: Die Autos von Nico Hülkenberg und Sergio Pérez sammelten so zuverlässig Punkte, dass am Ende das beste Ergebnis der Teamhistorie zustande kam – fünfter Schlussrang in der Markenwertung!

In der Saison 2016 hingegen ist bislang der Wurm drin: Sergio Pérez wurde in Melbourne Siebter, das ist bei sechs Einsätzen die einzige Punktefahrt! Auch in China ging der Rennstall aus Silverstone leer aus: Der Mexikaner wurde Elfter, Nico Hülkenberg landete lediglich auf dem 15. Rang.

Force-India-Operationsleiter Otmar Szafnauer: «Wenn du in einem Rennen zeitweise Rang 3 liegst und am Ende mit leeren Händen dastehst, dann ist das schon sehr enttäuschend. Die Safety-Car-Phase kam für uns zum doofsten Moment. Nicht nur, dass wir zurückfielen, unsere Fahrer blieben daraufhin auch im Verkehr stecken.»

«Bei Pérez blieben wir beim geplanten Dreistopper, und eine Weile schien sich das auszuzahlen, dann aber begann die mittelharte Reifenmischung an seinem Wagen stärker abzubauen als berechnet und er fiel zurück.»

«Bei Nico suchten wir unser Glück in einer Vierstopptaktik. Aber wegen der Safety-Car-Phase und wegen seiner Zeitstrafe konnten wir die nicht wie gewünscht umsetzen.»

Die Strafe für Hülkenberg war ungewöhnlich: Wegen zu langsamen Fahrens in der Boxeneinfahrt, das hören wir selten!

Nico sagt: «Die Regeln sagen, man solle nicht unverhältnismässig verlangsamen, aber im Rennen ist das richtige Tempo nicht so leicht abzuschätzen.»

Sebastian Vettel ging jedenfalls auf der Boxeneinfahrt sowohl an Hülkenberg als auch an Sainz vorbei, auf dem Gras, als hätte er Fahrschüler vor sich.

Einige Leser wunderten sich: Ist das erlaubt?

Ja, ist es. Denn das Tempolimit gilt erst ab einer Messlinie eingangs Boxengasse, nicht auf der Anfahrt.

Sebastian Vettel selber sagt dazu: «Es gibt keine Regel, die mich dort am Überholen hindert. Ich weiss nicht, wieso der Force India so langsam unterwegs war. Der Toro Rosso hat dann beschlossen, dahinter herzuzuckeln, also fand ich, das ist doch eine gute Gelegenheit, um beide zu kassieren. Zu diesem Zeitpunkt mussten wir noch die Nase wechseln, da bin ich um jede Sekunde froh, die ich früher an die Box kommen kann. Wie es scheint, bin ich der Einzige, der sich daran erinnert hat, dass man in der Boxengasse überholen darf.»

Hülkenberg weiter: «Die Strafe hat auch keinen grossen Unterschied mehr gemacht. Richtig gut an diesem Rennen waren nur der Start und die ersten Runden – ich konnte von Startplatz 13 kommend bis auf Rang 5 vorrücken. Die Safety-Car-Phase hat alles kaputt gemacht, weil ich in der Box warten musste, bis Pérez vor mir abgefertigt war.»

«Das Auto reagierte sehr sensibel auf Luftverwirbelungen, und als einige schnelle Autos durchzogen, waren meine Reifen ruiniert. Wir scheinen an übermässig starkem Reifenverschleiss gelitten zu haben, deshalb fielen wir im Verlaufe des Rennens immer weiter zurück.»

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