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Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schiesst gegen Frauen

Von Vanessa Georgoulas
Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone behauptet, Frauen verfügen nicht über die nötigen körperlichen Voraussetzungen, um einen GP-Renner schnell zu bewegen. Damit löst der alte Brite einen Sturm der Entrüstung aus.

Es ist eigentlich nichts Neues, dass Bernie Ecclestone mit seinen teilweise haarsträubenden Aussagen immer wieder für Wirbel sorgt. Nun hat der 85-jährige Brite wieder ein Interview gegeben, das es in sich hat. In einem Gespräch mit dem Unternehmer Sir Martin Sorrell erklärte der Formel-1-Chefvermarkter, dass er sich nicht vorstellen könne, dass man Frauen im Formel-1-Feld ernst nehmen würde.

Immerhin betonte Ecclestone auch, dass er davon ausgehe, dass immer mehr Frauen leitende Positionen in der Formel 1 übernehmen würden. «Frauen sind kompetenter und sie haben keine Riesen-Egos», erklärte er trocken. Derzeit stehen mit Claire Williams im gleichnamigen Rennstall und Monisha Kaltenborn im Sauber-Team zwei Frauen an der Spitze eines Rennstalls.

Die letzte Frau, die in der Formel 1 auf der Strecke mitmischte, war Susie Wolff. Die frühere DTM-Pilotin arbeitete von 2012 bis 2015 als Entwicklungsfahrerin für den Williams-Rennstall und durfte in dieser Funktion 2014 und 2015 an insgesamt vier freien Trainings teilnehmen. Damit war sie die erste Frau seit mehr als 20 Jahren, die an einer offiziellen Session der WM teilnahm.

In der Vergangenheit betonte die bessere Hälfte von Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff immer wieder, dass es keinen Grund gibt, warum Frauen nicht im GP-Sport mitmischen sollen. «Wir haben 30 Prozent weniger Muskeln und müssen deshalb sehr hart arbeiten, aber es stimmt nicht, dass Frauen nicht stark genug sind, um in einem F1-Auto schnell zu sein.» Mit ihrer Initiative «Dare to be Different» will Wolff denn auch die Frauenquote im Motorsport hochschrauben – und zwar nicht nur auf der Strecke.

Die erste Frau, die an einem Formel-1-Grand Prix teilgenommen hat, war Maria Teresa de Filippis. Die Italienerin, die am 9. Januar verstarb, bestritt 1958 für das Maserati-Team drei Grands Prix und erzielte als Bestleistung den zehnten Platz in Spa. Vor dem Einsatz in Belgien hatte sie versucht, in einem von ihrem eigenen Team gemeldeten Renner am Monaco-GP teilzunehmen, scheiterte aber an der Qualifikation – wie auch ein gewisser Bernie Ecclestone…

Das geschäftstüchtige Formel-1-Urgestein liess nichts unversucht, um sich zu qualifizieren – so liess er während des Trainings Les Leston in seinem Helm eine schnelle Qualifikationsrunde drehen, die zur Startteilnahme berechtigt hätte. Doch der Schwindel flog auf und die Zeit wurde nicht gewertet.

?Die einzige GP-Pilotin, die neben Maria Teresa de Filippis an einem GP teilgenommen hat, ist Lella Lombardi. Die Italienerin nahm zwischen 1974 und 1976 an zwölf Grands Prix teil. Sie ist als erste (und bisher einzige) Frau in die Geschichte eingegangen, die es in einem WM-Rennen unter die ersten Sechs und damit in die Punkte schaffte.

Das war beim alles andere als normalen Grand Prix von Spanien 1975, als es Ärger gab, weil die Leitplanken nicht richtig befestigt worden waren. Emerson Fittipaldi nahm aus Protest gar nicht erst am Rennen teil, Wilson Fittipaldi und Arturo Merzario gaben nach nur einer Runde bewusst auf, um ihren Unmut gegenüber den Veranstaltern zu demonstrieren.

Es gab im Rennen dann eine Reihe von Unfällen, die darin gipfelten, dass Rolf Stommelens Hill über die Absperrungen flog und einige Zuschauer tötete und der Fahrer sich verletzte. Das Rennen wurde abgebrochen und es gab halbe Punkte. Als Sechste durfte sich Lombardi also über einen halben WM-Punkt freuen.

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