Formel-1-Regeln 2017: Keine Abstimmung wegen Absenzen
Das Aussehen der GP-Renner wird sich merklich verändern
Mit Spannung erwartete die Formel-1-Welt die heutigen Sitzungen der F1-Strategiegruppe und F1-Kommission in Biggin Hill. Denn im Vorort von London sollten die Weichen für die Zukunft des GP-Sports gestellt werden. Doch über einen der wichtigsten Streitpunkte, das Motorenreglement der nächsten Jahre, konnte in der F1-Kommission nicht abgestimmt werden, weil zu wenige Mitglieder erschienen waren.
Wie die Kollegen von Motorsport.com berichten, sollen unter anderem Vertreter der Rennorganisatoren gefehlt haben, weil sie nicht zum Meeting anreisen konnten. Deshalb soll bis zum Ende der Woche eine Online-Abstimmung Klarheit darüber schaffen, ob die von den Herstellern vorgeschlagenen Regeländerungen angenommen werden.
Diese sehen in einem Zweijahresplan eine Reduktion des Motorenkontingents auf drei Antriebseinheiten pro Auto und Jahr vor, um die Leasing-Kosten zu drücken. Zudem soll eine Situation, wie sie im vergangenen Jahr bei Red Bull Racing der Fall war, als das Team lange keinen Motorenlieferanten fand, künftig nicht mehr vorkommen. Auch leistungsmässig sollen die verschiedenen Antriebseinheiten angeglichen werden.
Einig soll man sich hingegen bei den Chassis-Regeln sein: Auf dem Tisch lag der so genannte McLaren-Vorschlag: Die Autos werden darin um 20 Zentimeter breiter (neu: 200 cm), das entspricht den Massen bis vor der Saison 1997. Die Frontflügel werden breiter, die Heckflügel ebenfalls, zudem werden die Flügel hinten tiefer angeordnet. Die breiteren Reifen sollen mehr mechanischen Grip generieren, der aerodynamische Grip kommt über einen neuen Unterboden. Das Ziel bleibt bestehen, die Autos im Schnitt fünf Sekunden pro Runde schneller zu machen.
Der befürchtete Vorstoss von Mercedes gegen jegliche Änderungen blieb damit aus. Gerüchte über einen möglichen Rückzieher der Silberpfeile hatte Motorsportdirektor Toto Wolff ausgelöst, indem er in China andeutete, die unterhaltsamen Rennen 2016 wären ein Beweis dafür, dass die Formel 1 gar kein neues Reglement brauche, weil das Feld auf natürliche Art und Weise zusammenrücke.
Keine Diskussionen gab es bezüglich der Reifen: Formel-1-Alleinausrüster Pirelli hat bereits vor den Sitzungen die Zusage erhalten, dass die Walzen für die kommende Saison über einen Zeitraum von 25 Tagen getestet werden können. Dazu wurde von der FIA das sportliche Reglement geändert. Die Reifen werden breiter und belastbarer.