Monaco-Schock: Gleicher Kanaldeckel wie 2010
Der FIA-Sicherheitsdelegierte Charlie Whiting sah sich den offenen Abfluss gleich nach dem Zwischenfall mit Nico Rosberg und Jenson Button genauer an
Erinnern Sie sich noch? 2010 sorgte ein loser Kanaldeckel für ein vorzeitiges Rennende von Rubens Barrichello. Der Brasilianer schlitzte sich ausgangs St. Devote-Kurve seinen linken Hinterreifen an der Abdeckung auf und flog spektakulär ab. Der gleiche Kanaldeckel sorgte auch heute, Donnerstag, im ersten freien Training für Aufregung.
Denn als Nico Rosberg den Kanaldeckel überfuhr, wurde dieser aufgewirbelt. Und weil hinter dem Silberpfeil Jenson Button unterwegs war, zertrümmerte die zum Geschoss gewordene Abdeckung den Frontflügel seines McLaren-Honda.
Die Experten im Fahrerlager von Monte Carlo waren sich einig: Der Weltmeister von 2009 hatte viel Glück. Wäre der Kanaldeckel etwas höher geflogen, hätte er zu lebensgefährlichen Verletzungen führen können. Deshalb spielt dieser Zwischenfall auch den Befürwortern ästhetisch fragwürdiger Kopfschutz-Systeme wie Halo oder Schutzscheibe in die Hände, obwohl derzeit noch nicht klar ist, ob diese Massnahmen in einem solchen Fall genügend Schutz bieten würden.
Nun ist der Automobilweltverband FIA gefordert. Dieser wird – wie in solchen Fällen üblich – eine Untersuchung einleiten, um sicherzustellen, dass sich dieser Vorfall nicht noch ein drittes Mal wiederholt. Der FIA-Sicherheitsdelegierte Charlie Whiting sah sich die Stelle den auch gleich nach dem Abbruch des Trainings genauer an.
Die Kanaldeckel werden vor jedem Rennwochenende verschweisst, doch offenbar reicht diese Sicherheitsmassnahme nicht aus. Gleich nach dem Training wurde der offene Abfluss mit einer neuen Abdeckung zugeschweisst. Mit Erfolg: Beim darauffolgenden GP2-Training kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen.