Renault: Chassis-Situation in der Formel 1 im Griff
Nick Chester: «Wir schauen uns den Schaden derzeit genauer an, aber ich bin überzeugt, dass wir dieses Auto später im Jahr nochmals im Rennen erleben werden»
Nachdem Formel-1-Rückkehrer Kevin Magnussen seinen neuen Renault-Boliden im dritten freien Training in Montréal in die Streckenbegrenzung gesetzt hatte, verpasste der junge Däne nicht nur das Qualifying. Er musste auch mit einem Ersatzauto zum siebten WM-Lauf ausrücken, da der Mauerkuss einen zu grossen Schaden verursacht hatte.
Auch GP-Rookie Jolyon Palmer blieb nicht fehlerfrei: In Monte Carlo landete der Brite auf der Start-Ziel-Geraden in den Leitplanken, weil er im falschen Moment beschleunigte und von der Strecke rutschte. Dabei ruinierte er Chassis Nummer 2, das er nach Schwierigkeiten mit dem ersten Auto in den ersten WM-Läufen auf das Spanien-Rennen hin bekommen hatte. Seit dem Kanada-GP ist der 25-Jährige deshalb mit dem Chassis R.S.16-04 unterwegs, wie Technikchef Nick Chester bestätigte.
Trotz des ganzen Schrotts beteuert Teamchef Frédéric Vasseur vor dem achten WM-Lauf in Baku, dass Renault die Chassis-Situation im Griff hat. Er räumt zwar ein: «Die Unfälle haben das Team an der Strecke und auch die Mannschaft im Werk natürlich auf Trab gehalten! Drei Strassenrennen in Folge sind sicher eine Herausforderung und wir haben bewiesen, wie unbarmherzig Wände sein können.»
Der Franzose verrät: «Kevins Kanada-Chassis wurde nicht allzu stark beschädigt, deshalb sehen wir es als unser Ersatzauto für Baku an. Das Monaco-Auto von Jolyon wurde hingegen sehr viel stärker in Mitleidenschaft gezogen, das werden wir also nicht mehr auf der Strecke sehen.»
Und Vasseur ergänzt: «Das gehört zum Motorsport dazu. Zum Glück wurde keiner der beiden Fahrer bei einem der Abflüge verletzt, das zeigt, wie sicher die modernen Formel-1-Autos geworden sind.»
Chester bestätigt: «Kevins Chassis kam am Montag zur Reparatur im Werk an. Wir schauen uns den Schaden derzeit genauer an, aber ich bin überzeugt, dass wir dieses Auto später im Jahr nochmals im Rennen erleben werden. Wir schauen uns erst den Schaden genauer an, darüber hinaus nutzen wir auch ein Verfahren, das mittels Ultraschall die genauen Schäden ermittelt. So können wir feststellen, ob wir das Auto reparieren sollen oder ob es ein Fall für die Recycling-Tonne ist.»