F1-Ass Daniel Ricciardo: Im dümmsten Moment verbremst
Daniel Ricciardo erlebte nach Barcelona und Monte Carlo auch in Montréal eine Enttäuschung. Der Red Bull Racing-Pilot, der den siebten WM-Lauf in Kanada vom vierten Startplatz in Angriff nehmen durfte, kam als Siebter ins Ziel, während sein Teamkollege Max Verstappen den vierten Rang eroberte. Doch diesmal lag es nicht am Team, Ricciardo selbst leistete sich einen folgenschweren Fehler – der nicht mit der Wut über den sicher geglaubten Monaco-Sieg entschuldigt werden kann.
Schon am Vortag hatte Teamchef Christian Horner vor laufender Kamera beteuerte: «Es ist doch nur natürlich, dass sich Daniel nach dem Monaco-GP über den Patzer des Teams ärgerte. Da spielen so viele Emotionen mit, wenn du den Sieg durch einen verpatzten Boxenstopp verlierst. Natürlich war er da frustriert und wir haben uns auch zusammengesetzt und sind Punkt für Punkt alle Fakten durchgegangen. Es dauerte einige Tage, bis er diesen Frust abgebaut hatte, aber er hat's geschafft.»
Im Kanada-GP ruinierte sich der Australier seinen zweiten Reifensatz der weichen Mischung durch einen Verbremser in der 13. Kurve. «Er hat die Räder blockiert und sich einen dicken Bremsplatten eingefahren, deshalb mussten wir zu einem sehr unpassenden Zeitpunkt einen Boxenstopp einlegen. Ohne diesen Zwischenfall wäre er sicher weiter nach vorne gekommen, denn der zweite Stopp hat ihn weit zurückgeworfen. Leider kam er auch nicht an Kimi Räikkönen vorbei», schilderte Horner.
Mehr Freude bereitete dem Briten Ricciardos Teamkollege, der viel Lob vom Chef erntete: «Max fuhr ein sehr gutes Rennen, er hat sich am Ende energisch gegen alle Angriffe gewehrt und den vierten Platz erkämpft. Wir hätten es nicht mit einem Stopp durchs Rennen geschafft, denn unser Abbau war etwas höher als gewohnt – wahrscheinlich wegen der kühlen Temperaturen. Aber Max hat dennoch eine starke Leistung gezeigt.»
Dass der ehrgeizige Teenager die Aufforderung seines Teams missachtete, Ricciardo im Rennen nach vorne zu lassen, und stattdessen wieder richtig Gas gab, sieht Horner gelassen: «Als wir Max darum baten, schien Daniel etwas mehr Pace zu haben und Max' Reifen begannen abzubauen. Doch dann haben sich seine Reifen wieder erholt und er konnte sich wieder aus der DRS-Zone befreien. Für uns war das in Ordnung, denn es hat uns nicht aufgehalten.»
Und der Kopf des Teams aus Milton Keynes erklärte: «Der Kanada-GP hat gezeigt, wie empfindlich die Reifen auf Temperaturveränderungen reagieren. Einige hatten keine Mühe, die Mischungen ins richtige Arbeitsfenster zu bringen und zu halten, während andere weitaus mehr Probleme damit bekundeten. Leider gehörten wir auch zur zweiten Gruppe.»