Formel-1-Star Kimi Räikkönen: «Ferrari-Paket ist gut»
Kimi Räikkönen: Streckenbesichtigung auf dem Rad
Kimi Räikkönen, wie sieht dein erster Eindruck von Baku aus?
Ich habe noch nicht viel von der Stadt gesehen, denn ich kam erst gestern Nacht an. Ich kenne das Hotel und die Strecke hierhin, für die ich zu Fuss etwa zwei Minuten brauchte. Jede Strecke ist wieder anders. Das Fahrerlager und die Hospitality sehen ganz nett aus und ich hoffe, dass die Strecke morgen eine neue Herausforderung darstellt. Wir werden das morgen sehen. Derzeit kann ich noch nicht viel sagen. Mal schauen, wie es sich im Auto anfühlen wird. Es ist auf jeden Fall eine interessante Herausforderung und wenn wir genug Grip haben, dann wird das auch eine gute Geschichte. Aber wenn die Haftung schlecht ist, wird es schwierig.
Wie bereitest du dich auf neue Strecken vor?
In der Vergangenheit, als es noch keine Simulatoren gab, lernte man die Strecke auf der ersten Runde. Man gewöhnte sich dann mit jeder Runde besser daran. Heutzutage hat man den Simulator. Dort kann man die Streckenführung kennenlernen, aber es ist nicht ganz genau dasselbe, wie wenn man die Strecke wirklich abfährt und die beste Linie sucht.
Nach einem starken Saisonauftakt hast du seit Monaco etwas an Schwung verloren. Was muss sich hier ändern, damit du wieder auf die Erfolgsspur zurückkehrst?
Wir müssen einfach einen besseren Job machen. Monaco war ein Rennen zum Vergessen und auch in Kanada hatte ich etwas Mühe. Nun sind wir an einem neuen Ort und müssen sicherstellen, dass wir die Reifen zum Arbeiten bringen. Es sind viele Kleinigkeiten, die man dabei beachten muss, das macht das ganze Reifenmanagement so schwierig. Es ist nicht einfach, aber wir haben ein gutes Gesamtpaket und müssen es jetzt einfach zum Arbeiten bringen.
Konntest du alle Probleme von Kanada aus der Welt schaffen?
Es waren viele Kleinigkeiten, die in Kombination mit den kalten Temperaturen dazu geführt haben, dass die Reifen nicht ins richtige Arbeitsfenster kamen. Manchmal ist es sehr kompliziert, Fortschritte zu machen, wenn die Reifen nicht so arbeiten, wie sie sollten. Es ist auch nicht einfach, die richtigen Entscheidungen zu fällen. Aber ich erwarte hier keine Schwierigkeiten, auch wenn man nie wissen kann, was kommen wird.
Wird man in der engen Passage zwischen der achten und der zwölften Kurve nicht zwangsläufig aufgehalten?
Ich glaube es wird nicht schwierig, auf diesem Kurs eine freie Runde zu finden, denn es ist eine sehr lange Strecke. Ich habe sie mir heute auf dem Fahrrad angeschaut und ich denke, hier wird es einfacher sein, genug Abstand zum Vordermann zu gewinnen, um eine freie Runde zu drehen. Mal schauen, wie es morgen wird.
Was wurde im Verlauf deiner langen Karriere schwieriger?
Es hat sich eigentlich nicht viel verändert. Natürlich sind da einige neue Teams dazugekommen und auch wieder verschwunden, und auch die Motoren haben sich stark verändert, genauso wie die Reifen und das Verhalten derselben. In diesem Jahr haben wir an einigen Rennwochenenden ungewöhnlich kühle Bedingungen erlebt, deshalb war es schwieriger, das Auto so zu bekommen, wie wir es haben wollten. Bei wärmeren Temperaturen sollte uns das leichter fallen. Das Feld liegt auch nahe beieinander, wenn man sich die Rundenzeiten anschaut. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir auch das erreichen werden, was wir uns vorgenommen haben.
Ist Baku als Strassenkurs eine besondere Herausforderung für dich?
Das hat vielmehr mit der richtigen Abstimmung als mit der Strecke an sich zu tun. Natürlich stimmt man das Fahrzeug auf die jeweilige Streckenführung ab. Und in Baku bleibt kein Raum für Fehler. Wenn du hier übertreibst, kannst du nicht weit ausholen. Es ist besser, wenn alles glatt läuft. Aber es ist eine gute Herausforderung. Es wird nicht einfach, das richtige Set-up zu finden, dafür ist auf solchen Strecken ein gutes Gefühl gefragt.