Daniel Ricciardo und Max Verstappen: Reifen-Rätsel
Daniel Ricciardo: «Das hatte nichts mit meiner Strategie zu tun, in meiner Situation hatten wir gar keine andere Wahl»
Obwohl Daniel Ricciardo vom zweiten Startplatz in den Europa-GP starten durfte, lag am Ende nicht mehr als der siebte Platz für ihn drin. Der Australier kam direkt vor seinem Red Bull Racing-Teamkollegen Max Verstappen ins Ziel. Der junge Niederländer war von Position 9 ins Rennen gestartet, kämpfte aber wie sein Nebenmann mit ungeahnten Problemen.
Hinterher schilderte er im ORF-Interview: «Das Auto war schon schnell, aber die Hinterreifen waren schon nach drei vier Runden eigentlich komplett weg, deshalb war es am Anfang ganz schwierig auf den superweichen Reifen. Mit den weichen Reifen hatten wir das gleiche Problem, nur mit der mittelharten Mischung lief es dann ganz gut. Aber natürlich, wenn du einen derart langen Stint auf Medium-Reifen machen musst, dann darfst du es am Anfang auch nicht übertreiben.»
Auch Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko bestätigte: «Das war sehr enttäuschend! Wir hatten Probleme mit den weichen und den superweichen Reifen, de nach wenigen Runden komplett eingebrochen sind. Pirelli hat keine Erklärung dafür, wir auch nicht.»
Der Österreicher vermutet: «Hätten wir gleich auf die härteste Mischung gewechselt, dann wäre Platz 3 oder 4 möglich gewesen. Max ist eigentlich am Schluss die Zeiten der Spitze gefahren – mit einem Reifen, der mindestens eine halbe Sekunde langsamer ist. Also müssen wir irgendwas im Set-up wohl etwas zu sehr aufs Qualifying getrimmt haben, weil beide weichere Reifenmischungen nicht richtig funktioniert haben.»
Auch Ricciardo seufzte nach dem Rennen: «Wir hatten ein Reifenproblem, wir haben es nicht geschafft, den nötigen Grip aufzubauen. Die Reifen wurden sehr heiss und ich hatte schon im vierten Gang durchdrehende Räder. Das ist schon etwas merkwürdig, denn normalerweise sind wir in heissen Rennen eher stark, etwa in Singapur. Wir müssen jetzt verstehen, was passiert ist.»
Der dreifache GP-Sieger beteuerte auch: «Das hatte nichts mit meiner Strategie zu tun, in meiner Situation hatten wir gar keine andere Wahl, als zwei Stopps einzulegen. Da hätten wir nichts besser machen können.»