Lewis Hamilton: «Wo ist der Vorteil dieser Regel?»
Lewis Hamilton kämpfte im Europa-GP mit technischen Problemen
In Kanada hatte sich Lewis Hamilton vor einer Runde deutschsprachiger Journalisten noch beklagt: «Ich werde oft unterschätzt, wenn es um die technischen und sportlichen Regeln und Zusammenhänge geht. Nur weil ich diese nicht in aller Öffentlichkeit studiere, heisst es nicht, dass ich mich nicht auskenne.»
Im Europa-GP kam der dreifache Weltmeister dennoch ins Schwitzen, als seine Mercedes-Antriebseinheit plötzlich nicht mehr die maximale Power lieferte. Verzweifelt suchte der Brite Hilfe an der Boxenmauer – die ihm aber wegen der strengen Boxenfunk-Regeln verwehrt wurde. So kam es, dass Hamilton zwölf Runden in Schwierigkeiten steckte – und am Schluss keine Zeit mehr hatte, um den schnellen Force India-Renner von Sergio Pérez einzuholen.
«Ich sehe nicht, welchen Vorteil solche Boxenfunk-Restriktionen bringen, die FIA hat es doch erst zugelassen, dass die Technik so kompliziert wird. Es ist auch einfach schade, dass ich nicht mitfahren und Teil einer guten Show sein konnte», klagte der Silberpfeil-Pilot hinterher vor laufender Kamera.
Das Problem mit dem Motor-Setting, das gemäss Motorsportdirektor Toto Wolff und Mercedes F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda bei beiden Silberpfeilen auftrat, löste sich bei Hamilton von alleine. Er sagte: «Ich habe gar nichts gemacht, das Problem löste sich von selbst. Aber da war es schon zu spät. Ich entschied mich, meinen Motor zu schonen, weil ich für den Rest der Saison weniger Teile als die Jungs vor mir zur Verfügung habe.»
Später erklärte Mercedes: Weil Nico während des Rennens eine Änderung am Setting vorgenommen hatte, die dieses Problem erst verursacht hatte, konnte der Deutsche seine Einstellung einfach wieder rückgängig machen, und die Sorgen waren aus der Welt. Bei Hamilton war lange nicht klar, ob das Setting für sein Problem verantwortlich war.