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GP in Baku: 5. Saisonsieg für WM-Leader Nico Rosberg!

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg legte  in Baku den Grundstein für seinen GP-Sieg schon beim Start

Nico Rosberg legte in Baku den Grundstein für seinen GP-Sieg schon beim Start

Formel-1-WM-Leader Nico Rosberg baute seine Gesamtführung beim achten WM-Lauf in Baku weiter aus. Der Mercedes-Pilot gewann den Europa-GP, während Lewis Hamilton zwischenzeitlich vom Technik-Pech verfolgt wurde.

Der grosse Startcrash in der ersten Kurve, den alle beim Europa-GP befürchtet hatten, blieb in Baku aus. Fast alle GP-Piloten kamen unbeschadet durch die erste Kurve, nur Esteban Gutiérrez büsste den Frontflügel ein, weil er seinen Haas F1-Renner auf der Innenseite neben Nico Hülkenbergs Force India drückte. Dann ging dem Mexikaner die Strecke aus. Die Berührung sorgte auch beim letztjährigen Le Mans-Sieger für einige Positionsverluste.

Keinen Platz büsste Pole-Setter Nico Rosberg ein, der trotz seines starken Starts von Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo vorne bleiben und die Führung übernehmen konnte. Der Australier hatte in der Folge keine Chance, schon in der sechsten Runde schob sich Sebastian Vettel an seinem früheren Teamkollegen vorbei.

Auch Ricciardos neuer Teamkollege Max Verstappen büsste Positionen ein. Im fünften Umlauf schob sich erst Valtteri Bottas am Teenager vorbei, bevor er auch von Lewis Hamilton und Romain Grosjean durchgereicht wurde. Der frühere GP-Pilot und Sky-F1-Experte Paul di Resta kommentierte trocken: «Die haben keine Chance gegen die Mercedes-Power.»

Aus für Toro Rosso-Pechvogel Daniil Kvyat

Williams-Pilot Bottas war in den ersten Runden sehr schnell unterwegs. Der Finne setzte Daniil Kvyat im Toro Rosso-Renner unter Druck und schaffte es schliesslich in der dritten Kurve der dritten Runde am jungen Russen vorbei. Dieser musste sich kurz darauf auch gegen Hamilton und Romain Grosjean geschlagen geben, und nach einem Boxenstopp sogar das Rennen in der Box beenden, weil ein Problem mit der Aufhängung eine Weiterfahrt verhinderte.

Hamilton, der durch seinen Folgenschweren Fehler im Qualifying vom zehnten Platz hatte starten müssen, fand sich – dank einiger Boxenstopps der Konkurrenz und einem geglückten Überholmanöver an Valtteri Bottas in der elften Runde – auf der vierten Position wieder.

Der Weltmeister bog in der 16. Kurve zum Reifenwechsel ab und fiel dadurch auf die neunte Position zurück. Der Mercedes-Pilot kam direkt vor Verstappen wieder auf die Strecke und beschwerte sich kurz davor über Funk: «Ich habe Probleme auf der Bremse, ich spüre eine Vibration.» Gemäss Mercedes lag das aber nur an den alten Reifen.

Hamilton arbeitete sich kurz darauf denn auch an Bottas und in Runde 22 an Ricciardo vorbei, sodass er sich bald darauf auf Position 5 wieder fand. Mittlerweile hatte Rosberg seine Führung auf Sebastian Vettel auf über 15 Sekunden ausgebaut, und eilte noch weiter davon. In Runde 19 betrug sein Vorsprung schon mehr als 20 Sekunden. Während sich der Blondschopf freuen durfte, gab es Ärger für Kimi Räikkönen. Der Ferrari-Pilot bekam von den Regelhütern eine 5-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt, weil er die weisse Linie an der Boxengasseneinfahrt überfuhr, ohne zur Box abzubiegen.

Lewis Hamilton mit Sorgen, Aus für Carlos Sainz

Sein Teamkollege Vettel, der durch einen Stopp hinter dem Finnen zurückgefallen war, holte in Riesenschritten auf den Iceman auf, sodass er nach wenigen Umläufen nur noch weniger als eine Sekunde hinter dem zweiten Ferrari lag. In Runde 28 durfte der Heppenheimer an Räikkönen vorbeiziehen – eindeutig auf Anweisung der Strategen an der Boxenmauer.

Für Hamilton waren die Probleme noch nicht vorbei, denn kurz darauf erklärte er, dass sein Energierücksystem nicht die maximale Leistung abgab. Der 31-jährige Brite verlor nach einigen Runden die Nerven und erklärte am Funk: «Das ist lächerlich, Jungs. Ich will nicht alle fünf Sekunden auf die Lenkrad-Anzeige schauen müssen, um herauszufinden, welcher Schalter in der falschen Position ist. Ich weiss nicht, ob ich dieses Rennen beenden kann, denn ich werde nun alles versuchen und ändern.» Die leicht panische Antwort seines Renningenieurs lautete: «Das würden wir dir nicht empfehlen.»

Hamilton erwiderte immer verzweifelter: «Darf ich Vorschläge machen und ihr empfiehlt mir, was ich machen soll?» Doch auch diesmal musste der 45-fache Sieger eine negative Antwort hinnehmen. Immerhin war der Silberpfeil-Pilot noch im Rennen – was man auch vom zweiten Toro Rosso-Piloten Carlos Sainz nicht sagen konnte. Denn in der 22. Runde musste er seinen Dienstwagen in einem Notausgang abstellen, weil er einen technischen Defekt erlitt. «Da ist ein Problem mit der Aufhängung oder so», funkte der Spanier an die Boxenmauer.

Aus für Pascal Wehrlein und Fernando Alonso

Auch McLaren-Honda-Pilot Fernando Alonso bekundete Probleme. Der zweifache Weltmeister musste seinen Dienstwagen nach einigen verlorenen Zweikämpfen in der 43. Runde abstellen. Schon davor war auch das Rennen für Pascal Wehrlein gelaufen. Der Deutsche stellte seinen Manor-Renner in der 41. Runde in der ersten Kurve ab und Funkte: «Ich habe keine Bremsen mehr, die sind komplett durch.» Es ist der erste Ausfall in der noch jungen GP-Karriere des Mercedes-Talents.

Gute Neuigkeiten gab es hingegen von Mercedes: Hamilton hatte es mittlerweile geschafft, die Probleme mit seinem Dienstwagen mittels Lenkrad in den Griff zu bekommen und drehte gleich die bis dato schnellste Rennrunde. Kein Glück hatte hingegen Räikkönen, der vergeblich versuchte, technische Informationen von seinem Renningenieur zu bekommen, nachdem er Probleme mit seiner Antriebseinheit bekundet hatte.

Bei Force India rieben sich die Verantwortlichen an der Boxenmauer schon die Hände, denn Pérez fehlten sechs Runden vor Schluss nur 2,2 Sekunden auf den Finnen im Ferrari. An der Spitze hatte Rosberg hingegen alles im Griff, sein Vorsprung auf Vettel betrug immer noch mehr als 17,5 sec. Hinter Pérez war Hamilton vor Bottas im Eiltempo unterwegs. Riccairdo sicherte sich die siebte Position mit einem Überholmanöver an Hülkenberg, der sich vor Verstappen und Massa auf der achten Position befand.

Während Nico Rosberg die schnellste Rennrunde drehte, holte Pérez im Eiltempo auf den Ferrari-Piloten vor ihm auf. In der letzten Runde arbeitete sich der 26-Jährige an Kimi vorbei und sicherte sich damit auf der Strecke schon den Podestplatz, der ihm durch Räikkönens Zeitstrafe ohnehin sicher gewesen wäre.

Hinter Räikkönen komplettierten Hamilton, Bottas, Ricciardo, Verstappen, Hülkenberg und Massa die Top-Ten. Button, Nasr, Grosjean, Magnussen, Palmer, Gutiérrez, Ericsson und Haryanto komplettierten die Zeitenliste.

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