Wehrlein (Manor) in Baku: Erster Ausfall im achten GP
Pascal Wehrlein
Baku war für Pascal Wehrlein aus verschiedenen Perspektiven eine neue Erfahrung: Der sauschnelle Strassenkurs brachte alle Fahrer zum Staunen, aber die Freude am Ritt auf der Rasierklinge verflüchtigte sich beim Mercedes-Nachwuchsfahrer ziemlich schnell.
Zuerst musste er über Funk mehrfach ermahnt werden, die Kurven nicht zu sehr anzuschneiden. Das sieht die Rennpolizei nicht so gerne. Wehrlein maulte am Funk: «Aber ich doch bin mit zwei Rädern immer auf der Piste.»
Später rollte der Manor des jungen Sigmaringers aus. Pascal funkte seiner Truppe: «Ich habe null Bremsen mehr, ich muss aufgeben.»
Damit hat Pascal erstmals in seiner Karriere keine Zielflagge gesehen, im achten Rennen.
Wehrlein danach: «Ich hatte mir mehr ausgerechnet. Wir hatten uns eine andere Strategie zurechtgelegt, dank der wir vorstossen wollten. Wir gingen auf den weichen Reifen ins Rennen, aber die benahmen sich nicht so gut wie die superweichen. Wir wechselten auf mittelharte Walzen, mit denen lief es recht gut. Ich konnte die Lücke zu den Sauber vor mir langsam schliessen, aber dann liessen die Bremsen nach. Schliesslich waren sie ganz weg, und ich musste das Auto in Kurve 1 abstellen.»
Rio Haryanto erging es kaum besser: Er zog sich im Startgetümmel einen beschädigten Frontflügel zu, worauf das Team auf eine Einstoppstrategie umstellte, «aber mit dem weichen Reifen so lange zu fahren, das tat den Walzen nicht gut, sie bauten stark ab.» Der Indonesier wurde Letzter.
Manor-Renndirektor Dave Ryan: «Nachdem wir gesehen hatten, wie turbulent die GP2-Rennen verlaufen waren, wollte wir auf alles vorbereitet sein und schickten unsere zwei Jungs mit unterschiedlichen Strategien ins Rennen. Leider war Rios Rennen nach wenigen hundert Metern ruiniert, weil ihn ein Haas in die Mauer drängte. Bei Pascal liessen die Bremsen so stark nach, dass er nicht mehr weiterfahren konnte.»