Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Franz Tost (Toro Rosso): Sainz & Kvyat sollen bleiben

Von Mathias Brunner
Teamchef Franz Tost mit Carlos Sainz und Daniil Kvyat in Monaco

Teamchef Franz Tost mit Carlos Sainz und Daniil Kvyat in Monaco

​Wenn es nach Franz Tost geht, dem Tiroler Teamchef der Scuderia Toro Rosso, dann fahren die Italiener auch 2017 mit Carlos Sainz und Daniil Kvyat. Dagegen sprechen nur zwei Argumente.

In Baku hatte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner schon angedeutet, es handle sich nur noch um Tage, bis die Zukunft des Spaniers Carlos Sainz feststehe. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost hat nun im Rahmen der FIA-Sportkonferenz in Turin fast die gleichen Worte gebraucht.

Eine Sensation wird es nicht geben: Red Bull will mit dem hochbegabten Madrilenen weitermachen, da können die spanischen Zeitungen den jungen Sainz noch so vehement in einen Ferrari zu schreiben versuchen oder ihn – Photoshop, sei Dank – im Gelb von Renault zeigen.

Franz Tost in Turin: «Ich spreche immer von Dreijahresprogrammen. Und ich habe auch kein Problem damit, die gleichen Piloten weiter einzusetzen. Aber was bei uns passiert, hängt ja immer auch damit zusammen, wie das Fahrerduo bei Red Bull Racing zusammengesetzt ist. Nachdem Max Verstappen zu RBR befördert worden ist und das Team dort für die nächsten Jahre mit dem Niederländer und Daniel Ricciardo gesetzt ist, so hoffe ich sehr, dass wir weiter mit Carlos Sainz arbeiten können. Das sollte bald bestätigt sein. Das ist eine weitere schöne Gelegenheit für Carlos, sein Talent unter Beweis stellen zu können.»

Auch die Chancen von Daniil Kvyat stehen gut, seinen Platz zu behalten. Franz Tost: «Mal schauen. Unser Fahrerduo steht noch nicht fest. Ich persönlich würde es begrüssen, wenn Daniil bleiben könnte, weil ich ihn für einen sehr guten Fahrer halte. Er muss sich aber auch wohlfühlen.»

Im Grunde ist der Platz des Russen nur unter zwei Gesichtpunkten in Gefahr: Erstens – sollte er anhaltend schlecht gegen Carlos Sainz abschneiden. Und zweitens – sollte der Franzose Pierre Gasly in der GP2 beweisen, dass er reif dazu ist, in die Formel 1 befördert zu werden. Noch hat Gasly bei sechs GP2-Rennen in dieser Saison nicht gewinnen können (stand aber drei Mal auf dem Podest), in der Zwischenwertung liegt er auf dem vierten Rang.

Die anderen Fahrer aus dem Red-Bull-Nachwuchsprogramm sind noch weit davon entfernt, in die Formel 1 gebracht zu werden.

Carlos Sainz: Spekulationen unnütz

In den letzten Wochen hatten sich Spekulationen in Spanien überschlagen. Weil Red Bull Racing für die kommenden Jahre auf Daniel Ricciardo und Max Verstappen setzt, ist der Weg für Carlos Sainz versperrt, ins Red-Bull-Hauptteam hochzurücken. Daraus wurde konstruiert, der frühere Rallye-Champion Carlos Sainz (54), Vater des gleichnamigen Formel-1-Piloten, wolle sicherstellen, dass sein Sprössling nicht zwischen Stuhl und Bank falle – wenn Ende 2016 Toro Rosso vielleicht neu besetzt wird.

Die Mutmassungen wurden durch Rennlegende Alain Prost angeheizt, der sagte: «Ich würde gerne Sainz in einem Top-Auto sehen, sagen wir für Kimi Räikkönen bei Ferrari.»

Aber wieso sollte sich Red Bull von Sainz trennen? Seine Leistungen bleiben anhaltend gut, auch wenn er in Baku (nach drei Punktfahrten in Folge) leer ausging (Dämpferschaden). Zudem bleibt Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko bei seiner Vorgabe: «Wir bilden keine Piloten für andere Teams aus.»

Carlos Sainz selber hat zu den ganzen Spekulationen gesagt: «Das sind doch nur Gerüchte. Aber schlecht ist das für mich nicht, denn wenn über so etwas geredet wird, dann beweist mir das – ich werde ernst genommen. Aber dennoch sind diese Geschichten haltlos. Ich mache genau so weiter wie bisher und hoffe, mein Tag kommt, hoffentlich bei Red Bull.»

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