MotoGP: Der Druck auf Marc Marquez steigt

Ferrari: Aggressive Reifenwahl für Red Bull Ring

Von Mathias Brunner
​Kein Team hat für dem WM-Lauf in Österreich mehr ultraweiche Reifen zur Seite legen lassen als Ferrari – der Schlüssel zum ersten Saisonsieg? Aber vor dem Team stehen mehr Unwägbarkeiten denn je.

Die elf Formel-1-Rennställe haben ihre Wahl in Sachen Reifen getroffen: Am aggressivsten geht am kommenden Rennwochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg Ferrari vor – 9 ultraweiche Reifensätze für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen, kein Team setzt mehr auf die weichsten Walzen als die 2016 noch sieglosen Italiener. Generell wird mit den weichsten drei Mischungen gefahren, die Pirelli anzubieten hat, also mit weich (gelb markiert), superweich (rot) und ultraweich (violett).

Ob sich das bezahlt macht, weiss noch keiner. Denn die Unwägbarkeiten sind grösser denn je: Der Red Bull Ring ist frisch asphaltiert worden, und das Wetter könnte Kapriolen machen – verschiedene Wettermodelle sagen übereinstimmend vorher, dass nach sommerlichem Wetter am Mittwoch in der Nacht auf Donnerstag eine Schlechtwetterfront kommt und dann für Freitag bis Sonntag Schauer in unterschiedlicher Intensität angesagt sind.

Interessant auch die Reifenwahl bei Mercedes: Nico Rosberg hat sich nur einen Satz weicher Reifen zur Seite legen lassen, dafür vier der superweichen, WM-Rivale Hamilton setzt auf zwei weiche Sätze des Typs weich und auf drei superweiche. Beide haben je acht Sätze der violetten Walzen reserviert.

Die Einschätzung von Pirelli-Rennchef Paul Hembery: «Die Strecke verlangt den Reifen einiges ab in Sachen mechanischem Grip, daher setzen viele Rennställe ganz stark auf die weichste Mischung. Als Konsequenz ist für mich nicht mehr so klar, dass für den Österreich-GP die Einstoppstrategie der allein richtige Weg ist. Das war im vergangenen Jahr so, aber 2016 sind die Reifen weicher.»

«Wir hatten im vergangenen Jahr eine Safety-Car-Phase, welche das Geschehen belebt hat, ich rechne mit wechselhaftem Wetter. Und mit sehr schnellen Rundenzeiten.»

Der neue Asphalt ist zwar von der gleichen Qualität wie zuvor, die sich als nicht sehr abrasiv erwiesen hat, der Reifenverschleiss sollte daher also nicht besonders hoch sein. Aber keiner weiss, wie viel Haftung der neue Belag bietet.

Im vergangenen Jahr fuhr Sieger Nico Rosberg so: Start auf dem superweichen Reifen (2016 gewiss auf dem ultraweichen), dann in Runde 38 von 71 Wechsel auf die weichen Walzen.

Die Reifenwahl für den Österreich-GP

Mercedes
Lewis Hamilton: 2 weich, 3 superweich, 8 ultraweich
Nico Rosberg: 1 weich, 4 superweich, 8 ultraweich

Ferrari
Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen: 1 weich, 3 superweich, 9 ultraweich

Williams
Felipe Massa: 2 weich, 4 superweich, 7 ultraweich
Valtteri Bottas: 1 weich, 5 superweich, 7 ultraweich

Red Bull Racing
Daniel Ricciardo und Max Verstappen: 2 weich, 4 superweich, 7 ultraweich

Force India
Nico Hülkenberg und Sergio Pérez: 3 weich, 3 superweich, 7 ultraweich

Renault
Kevin Magnussen: 2 weich, 2 superweich, 9 ultraweich
Jolyon Palmer: 1 weich, 3 superweich, 9 ultraweich

Toro Rosso
Daniil Kvyat und Carlos Sainz: 2 weich, 4 superweich, 7 ultraweich

McLaren-Honda
Fernando Alonso und Jenson Button: 3 weich, 3 superweich, 7 ultraweich

Sauber
Marcus Ericsson: 2 weich, 4 superweich, 7 ultraweich
Felipe Nasr: 3 weich, 3 superweich, 7 ultraweich

Manor
Pascal Wehrlein und Rio Haryanto: 1 weich, 4 superweich, 8 ultraweich

Haas
Romain Grosjean: 2 weich, 5 superweich, 6 ultraweich
Esteban Gutiérrez: 3 weich, 4 superweich, 6 ultraweich

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