Lewis Hamilton (Mercedes): Nur noch ein Motor übrig
Lewis Hamilton, Globetrotter
Die Saison wird nicht einfacher für den dreifachen Formel-1-Champion Lewis Hamilton. Der Engländer sagt: «Morgen fahre ich mit meinem letzten Motor auf die Bahn. Wir haben ja pro Fahrer und Saison fünf Triebwerke zur Verfügung, dies ist mein fünfter Motor. Da ich nicht davon ausgehe, dass ich damit das restliche WM-Programm schaffe, weiss ich – auf mich kommt mindestens eine Strafversetzung ans Ende des Feldes zu, wahrscheinlich zwei, so wie das im Reglement vorgesehen ist, wenn du die ganze Antriebseinheit ersetzt.»
«Klar bin ich nicht begeistert, wenn ich mir die Liste der Mercedes-Piloten anschaue und erkenne – die sind alle locker in ihrem Einsatzplan, um mit den besagten fünf Motoren über die Saison zu kommen. Aber es gibt nichts, was ich daran ändern könnte. Ich muss mit der Situation halt zurechtkommen, so gut ich es kann.»
Der jüngste Aufreger aus Aserbaischan, nachdem Hamilton rundenlang versuchte, am Lenkrad wieder die richtige Motoreinstellung zu finden, führt zur Frage – was kann Lewis machen, um so eine missliche Situation künftig zu verhindern?
Hamilton meint: «Es gibt nicht, was ich inzwischen hätte lernen müssen. Das hatte nichts mit mir zu tun. Der Motor war falsch eingestellt, das Team wird sicherstellen, dass dies nicht mehr vorkommt.»
«In den letzten Jahren war die Standfestigkeit bei uns recht gut. Aber wir bewegen uns am Limit, und in diesem Jahr hat es mich halt öfter getroffen als andere Fahrer. Ich kann nicht sagen, warum das so ist, solche Dinge passieren eben.»
Motorprobleme oder nicht: Hamilton stand in Baku ab Samstag ein wenig neben den Schuhen. «Ich habe das nicht besonders analysiert. Ich versuche, nach vorne zu blicken. Es gibt keine Garantie, dass so etwas nicht wieder passiert. Aber wenn du zu lange über so etwas grübelst, dann verlierst du dich. Da sehe ich keinen Sinn drin.»
Das Feld liegt auf dem Red Bull Ring so dicht beisammen wie sonst auf keiner anderen Strecke. Lewis meint: «Ich erwarte Gegenwehr. Wir haben weniger Kurven hier, also auch weniger Gelegeheit für uns, die Vorteile von Chassis und Motor auszuspielen. Ferrari war uns vor einem Jahr auf den Fersen, ich gehe davon aus, dass dies an diesem Wochenende ein harter Kampf wird.»
Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat vor kurzem angekündigt, es wäre durchaus möglich, dass wir zwei europäische Rennen verlieren und im kommenden Jahr nur 18 oder 19 WM-Läufe haben. Lewis Hamilton meint: «Ich persönlich finde Rennen in fernen Ländern immer besonders spannend. Ich reise gerne. Zudem ist dort oft das Wetter besser als im wechselhaften europäischen Sommer. Ich meine, guckt euch an, was hier passiert, Schauer und Gewitter kommen. Der Wetterbericht für Silverstone ist jetzt auch nicht berauschend. Da ich sowieso gerne fliege, habe ich mit mehr Übersee-Rennen kein Problem.»