Max Verstappen zu Lewis Hamilton: «Er will cool sein»
Lewis Hamilton vor Max Verstappen auf dem Red Bull Ring
Der atemraubende Strassenkurs von Baku hat das Formel-1-Fahrerfeld gespalten. Die grössten Kritiker des Kurses waren Nico Rosberg, Jenson Button und Felipe Massa, aber auch Max Verstappen, gewiss kein Hasenfuss, meldete Bedenken an, was einige Pistenbereiche anging. Auf Kritik an der Streckenführung meinte Weltmeister Lewis Hamilton abschätzig. «Einige Piloten jammern mir zu viel. Ja, klar ist die lange Start/Ziel-Gerade bucklig, und du kannst nicht mehr so recht die erste Kurve sehen. Das ist schwierig, aber das ist Teil des Rennsports. Einige Piloten verlangen immer nach möglichst glatten Pistenoberflächen, sie wünschen keine Bodenunebenheiten, sie scheuen Vibrationen, sie wollen den Pisten ihren ganzen Charakter nehmen.»
«Die Baku-Bahn ist rutschig, die Pistenbegrenzung ist teilweise so nahe wie in Monaco, aber wir sind erheblich schneller. Die Art der Kurven erinnert mich an Sotschi oder Valencia. Baku ist eine handfeste Herausforderung, und jeder hat daran zu knabbern. Du musst schon mit sehr viel Konzentration fahren, das finde ich alles prima.»
Max Verstappen will diese nonchalente Haltung so nicht auf sich sitzen lassen. Bei einem Gruppengespräch mit verschiedenen Medienvertretern sagt der Spanien-GP-Sieger: «Was Hamilton in der Öffentlichkeit sagt, und wie er sich dem eigenen Team gegenüber äussert, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Bei den Medien sagt Lewis immer, dass ihm die Gefahr egal sei. In der Fahrerbesprechung wies ich darauf hin, dass die Boxeneinfahrt von Baku knifflig sei. Lewis meinte daraufhin: „Ach was, mach dir darüber keinen Kopf.“ Worauf Nico Rosberg einwarf: “Moment mal, Lewis, du hast doch in unserem Briefing gesagt, dass dies der reinste Flaschenhals sei.“ Daher behaupte ich – gegen aussen will Hamilton einfach cool sein.»
Übertriebenen Respekt vor grossen Namen hat Verstappen so wenig wie damals die jungen Löwen Ayrton Senna und Michael Schumachr als sie in die Formel 1 kamen – und sich gleich mal mit den etablierten Stars anlegten.
Max: «Ich habe vor niemandem Angst. Klar, Lewis hat drei WM-Titel gewonnen, das heisst aber noch nicht, dass ich ihm nach dem Mund reden muss.»