Reifenplatzer Sebastian Vettel: Das sagt Pirelli
Wieder kein Sieg für Ferrari und Sebastian Vettel, so langsam wird die Durststrecke lang, wo doch der letzte Sieg des Heppenheimers in Rot auf September 2015 und Singapur zurückgeht.
Vettel verliess den Red Bull Ring in Unwissenheit: Es ist nicht klar, wieso in der 27. Runde sein rechter Hinterreifen platzte. «Ein riesiges Fragezeichen», meinte Sebastian selber dazu. «Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir lange fahren wollen, und es gab keinerlei Anzeichen, dass dies nicht möglich sein sollte. Die Bedingungen waren deutlich kühler als bei den Dauerläufen vom Freitag, und es war durch Feld ersichtlich, dass die Walzen an allen Autos länger hielten.»
«Ich verstehe nicht, was passiert ist. 27 Runden sind für die superweichen Reifen unter diesen Bedingungen jetzt nicht übermässig viel. Schliesslich ist Kimi mit den ultraweichen Walzen mehr als zwanzig Runden gefahren, und das war kein Problem. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich irgendwo neben der Bahn gewesen wäre, wo ich potenziell den Reifen hätte beschädigen können.»
Pirelli ist mit der Schadenanalyse beschäftigt. Das ist nicht einfach für die Mailänder Techniker. Denn der Reifen wurde in tausend Stücke gerissen, einige davon verfingen sich auch am Silberpfeil von Nico Rosberg.
Pirelli-Rennchef Paul Hembery: «Die Schadenanalyse hat begonnen. Wir arbeiten da ganz eng mit Ferrari zusammen. Was wir aber jetzt schon sagen können – aufgrund der Erkenntnisse mit den anderen Rennwagen. Es handelt sich um ein isoliertes Problem.»
«Generell gingen die Teams mit verhältnismässig wenig Erfahrungswerten ins Rennen. Wir hatten im freien Training und auch im Qualifying gemischte Pistenverhältnisse. Also mussten einige Rennställe ihre Strategie weniger auf Daten aufbauen als vielmehr auf Bauchgefühl.»
Seitens Ferrari wird beteuert, dass es keine Vorgabe von Pirelli gab, eine bestimmt Reifenmischung nur eine beschränkte Anzahl Runden lang zu fahren – so wie das als Empfehlung vor anderen Grands Prix herausgegeben wurde.