Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Christian Horner: Wo Max Verstappen zulegen muss

Von Mathias Brunner
​Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner freute sich am Red Bull Ring über den tollen zweiten Platz seines F1-Teenagers Max Verstappen. Er sagt auch, wo sich der 18-Jährige verbessern muss.

Max Verstappen hat mit Rang 2 auf dem Red Bull Ring ein weiteres Spitzenergebnis eingefahren – im WM-Zwischenlassement liegt er auf Rang 6, mit 72 Punkten nur 16 Zähler hinter Daniel Ricciardo. Klar ist Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner mit der Leistung des jungen Niederländers überaus zufrieden. Denn Verstappen hat den erfahrenen Ricciardo (in Österreich Fünfter) erneut hinter sich gelassen. Im direkten Vergleich jener Grands Prix, bei welchen diese beiden RBR-Fahrer ins Ziel kamen steht es nun 3:1 für Max (in Monaco kam Verstappen nicht ins Ziel, sonst würde es 3:2 stehen).

Qualifying ist wieder eine andere Hausnummer. Da hat Daniel Ricciardo eine weisse Weste – in den bisher neun Abschlusstrainings war er jedes Mal schneller als seine Stallgefährten Daniil Kvyat (bis einschliesslich Sotschi) und Max Verstappen (seit Barcelona).

Teamchef Horner sagt im Rahmen einer Medienrunde: «Max ist die letzten paar Rennen ganz stark gefahren, vor allem hat er es geschafft, den Reifen sehr gut Sorge zu tragen. Er ist unter Druck, aber das scheint ihm nicht das Geringste auszumachen.»

«Wo Max noch an sich arbeiten muss, das ist im Abschlusstraining. Da fährt Daniel wirklich makellos. Grundsätzlich sind wir als Team in einer prachtvollen Situation – wir haben zwei Weltklassefahrer, die sich gegenseitig anstacheln. Und ich glaube, wenn Max mehr Erfahrung hat, dann wird er auch in der Qualifikation schneller.»

Verstappen ist auf dem Red Bull Ring unfassbare 56 Runden auf der weichen Reifenmischung gefahren, das war der Schlüssel dazu, im Rennen vor den Ferrari von Kimi Räikkönen zu gelangen. Aber Horner gibt zu, dass eigentlich eine ganz andere Vorgehensweise geplant war.

«Eigentlich hatten wir das Rennen als Zweistopper ausgelegt. Aber dann stellte sich heraus, dass wir fast keinen Reifenverschleiss hatten, wir haben uns auch über Funk mit den Piloten unterhalten, als wir die Safety-Car-Phase wegen des Vettel-Unfalls hatten, letztlich fanden wir, das Risiko ist überschaubar.»

«Bei Max ist die Rechnung wunderbar aufgegangen. Als Kimi jedoch an Daniel vorbei gegangen war, fanden wir – jetzt gibt es keinen Grund, mit diesem Satz durchzufahren, zudem hatten wir Luft gegen hinten. Also holten wir Ricciardo für einen frischen Satz ultraweicher Reifen herein.»

Christian Horner: «Die gemessen am freien Training unterschiedlichen Temperaturen haben die Planung ein wenig über den Haufen geworfen, nicht nur bei uns. Wir merkten, dass wir bei den kühleren Bedingungen viel länger fahren können, daher eröffnete sich die Möglichkeit, mit einer anderen Strategie vorzustossen. Das ist aufgegangen.»

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