Fernando Alonso: «Es ist egal, was Mercedes macht»
Fernando Alonso
McLaren-Teamchef Eric Boullier sprach im vergangenen Winter davon, dass der britische Traditionsrennstall zu Beginn der Europasaison in Spanien das beste Chassis haben wolle. Bei diesem Erfolgsplan ist einiges durcheinander gekommen. McLaren-Honda macht ohne Zweifel Fortschritte, aber das beste Chassis stammt gewiss nicht aus Woking.
Im zweiten freien Training gibt es dennoch Grund für Optimismus: Fernando Alonso hat die sechstschnellste Zeit gefahren, Jenson Button ist Neunter. Da träumen nicht nur die Angestellten von einem guten Ergebnis, sondern auch viele Fans von McLaren und Honda. Aber wie realistisch ist dieses Ergebnis? Wir haben jene beiden Menschen gefragt, die es am besten wissen sollten – Fernando Alonso und Jenson Button.
Der spanische Formel-1-Weltmeister von 2005 und 2006 sagt: «Wir werden immer konkurrenzfähiger. Wir liegen nur vier Zehntel hinter dem besten Ferrari, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns. Es war ein schwieriger Tag, heute wegen des Windes, morgen und am Sonntag wird es wegen des angesagten Regens knifflig. Wir müssen uns in eine Position bringen, Chancen nutzen zu können.»
«Mit dem verbesserten Motor fühlt sich bislang alles gut an. Aber der Vergleich zu Österreich ist nicht einfach, wie der Red Bull Ring und Silverstone ganz anders sind. Ich müsste einen direkten Vergleich fahren können, aber das dürfen wir gemäss des heutigen Testreglements nicht mehr. Bei Jenson gab es wohl ein kleines Problem. Dem müssen wir auf den Grund gehen.»
«Wir sollten es hier schafften, im Qualifying unter die besten Zehn vorzustossen. Diese Strecke belohnt ein gutes Auto, aber du brauchst aber auch viel Power. Die Piste erfordert von einem Rennwagen alles, und wir sind da noch nicht überall auf der Höhe. Klar liegt Rosberg hinter uns, der nicht gefahren ist, dann wäre ich Siebter gewesen, aber das ist eine realistische Platzierung.»
Alonso wird auch auf die Kontroverse zwischen den Mercedes-Stars Nico Rosberg und Lewis Hamilton sowie auf mögliche Strafen der Fahrer angesprochen. Der Asturier meint dazu: «Die sollen den beiden Piloten weiter freie Fahrt erlauben. Mercedes hat einen so grossen Vorsprung, die können doch machen, was sie wollen und beenden noch immer die WM auf den ersten beiden Plätzen.»
Jenson Button meint nach dem ersten Tag: «Ich habe vierzig Minuten mit einem Motorproblem verloren, über das ich nicht sprechen darf, konnte eine Runde fahren, dann ein erneutes Problem. Das hat mein Programm arg eingeschränkt. Dennoch bin ich Neunter. Was mich auch erstaunt: Auf einmal scheint hier die Sonne. Das ist recht untypisch für Silverstone. Wir bräuchten morgen und auch am Sonntag ein wenig Regen.»
«Rosberg wird am Samstag vor uns sein, Force India ist gar nicht erst mit weichen Reifen gefahren, und von Williams erwarte ich auch mehr. Es wird ein hartes Stück Arbeit, in die Top-Ten vorzudringen.»