Valtteri Bottas: Verwarnung in Ungarn, Reifensorgen
Valtteri Bottas auf dem Hungaroring
Was eigentlich ist mit Williams los? Am ersten Trainingstag in Ungarn taucht kein Auto von Sir Frank Williams unter den besten Zehn auf. Felipe Massa ist im zweiten freien Training auf dem Hungaroring Zwölfter, Valtteri Bottas ist sogar nur auf Rang 14 zu finden.
Der frühere Grand-Prix-Pilot Stefan Johansson sagte vor kurzem zu den Schwierigkeiten des Traditionsrennstalls: «Um gewisse Schwächen am Chassis auszumerzen, hat Williams Wege beschritten, die offenbar nicht funktionieren. Früher hatten sie den Vorteil, mit dem Mercedes-Motor die beste Antriebseinheit im Feld zu haben. Aber die anderen Motorhersteller haben Fortschritte gemacht, also ist dieser Bonus nicht mehr so extrem vorhanden.
Williams war 2014 und 2015 teilweise zweite Kraft, inzwischen liegen sie hinter Red Bull Racing und Ferrari und müssen sich gegen die Fahrer von Force India, Toro Rosso und McLaren-Honda wehren. Das passiert eben bei einem stabilen Reglement, die Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen Rennställe gleicht sich an.»
Valtteri Bottas kommt derzeit vom Regen in die Traufe: Der Finne hat noch keinen Vertrag für 2017 (Williams kann eine Option einlösen), nach dem Ungarn-Training hat er von den Rennkommissaren eine Verwarnung erhalten (Überfahren der weissen Linie bei der Einfahrt in die Boxengasse), aber das wahre Problem auf dem Hungaroring ist ein anderes – der Williams und die superweichen Reifen von Pirelli sind keine Einheit.
Der Finne sagt nach dem freien Training: «Die superweichen Reifen sind für uns ein grosses Problem, so wie an einigen der vergangenen GP-Wochenenden auch. Zum Glück läuft der Wagen wenigstens mit den weichen Walzen manierlich. Ich konnte zwar nicht mit Mercedes, Ferrari oder Red Bull mithalten, aber immerhin blieben die Rundenzeiten konstant.»
Bottas wiegelt Bedenken ab, wonach Williams auf dem Hungaroring nicht konkurrenzfähig sein werde: «Wir können noch erheblich zulegen. Ich bin mit der Fahrzeugbalance zufrieden, ich hatte aber nie eine freie Runde. Wenn wir noch ein paar Verbesserungen machen, dann sieht das morgen schon ganz anders aus. Ich glaube, auf diesem Kurs werden einige Rennställe dicht beisammen liegen.»