Ungarn-Quali: Das sagen Rosberg, Hamilton, Ricciardo
Nico Rosberg hat nun gleich viele Pole-Positions wie Mika Häkkinen
Ein packendes Qualifying begann mit viel Regen und Unfällen und wurde mit einem grossen Fragezeichen beendet: Hat Nico Rosberg auf seiner schnellsten Runde bei doppelter gelber Flagge genügend verlangsamt, so wie es das Reglement verlangt? «Ja», findet Sky-Formel-1-Experte Martin Brundle. «Das war von der Bordkamera klar ersichtlich. Ich erwarte für ihn keine Probleme mit den Rennkommissaren.»
Rosberg-Jäger Lewis Hamilton musste mehr vom Gas gehen, das kostete ihn die Pole. Drittschnellster ist Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo. Rennlegende Niki Lauda: «Was für ein Training! Ganz schwierig für die Fahrer und auch für die Teams.»
Nico Rosberg sagt zu seinem 50. Start aus einer ersten Reihe in der Formel 1: «Das war eine Hammer-Quali. Die Verhältnisse haben sich ständig geändert. Verblüffend, dass es zum Schluss fast ganz trocken geworden ist, abgesehen von einigen Pfützen bei den Randsteinen. Zum Schluss ist mir eine tolle Runde gelungen. Ich fühlte mich unter allen Bedingungen wohl auf der Bahn, auf trockener Strecke oder auf nasser Bahn.»
Verblüffend: Rosberg stand beim Ungarn-GP noch nie auf dem Siegerpodest. Nico lässt das kalt: «Ich gebe nicht viel auf solche Statistiken. Ich schaue nur nach vorne und freue mich aufs Rennen.»
Lewis Hamilton muss sich mit Startplatz 2 begnügen: «Ich war im ersten Sektor klar der schnellste Mann, dann stand da leider Alonso. Das war Pech. Aber ich bin nicht enttäuscht. Wir haben einen langen Grand Prix vor uns.»
Daniel Ricciardo hatte wie Sebastian Vettel ausgangs der letzten Kurve eine atemraubenden Quersteher, beide behielten ihre Boliden mit mirakulöser Fahrzeugbeherrschung unter Kontrolle.
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Leider musste Daniel wegen des Alonso-Drehers lupfen. Da war er schon drei Zehntel schneller als auf seiner zuvor besten Runde. Was ich noch nicht ganz verstehe – wie konnte Rosberg die beste Runde fahren, wenn da gelbe Flaggen sind?»
Der Australier sagt über den Quersteher und sein Abschlusstraining: «Die gelben Flaggen haben weh getan, ich bin ziemlich wütend. Ich hätte der Pole mindestens nahekommen können. Ich weiss, da lag mehr drin. Aber ich bin auf der anderen Seite froh, wie die Quali für uns verlaufen ist. Mein Quersteher? Da war noch immer eine Pfütze, die hat mich voll reingesogen. Was für ein Ritt!»
Bislang liegen keine Hinweise darauf vor, dass gegen Nico Rosberg eine Untersuchung angestrengt wird.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Ich bin unbesorgt. Unsere Daten zeigen, dass er deutlich genug vom Gas gegangen ist.»
Mit seiner 26. Formel-1-Pole liegt Rosberg nun auf Rang 9 der ewigen Bestliste, gleichauf mit Mika Häkkinen.
Alle drei GP-Stars sind übrigens der Ansicht, dass es völlig richtig war, das Training zu verschieben und später zu unterbrechen – weil da einfach zu viel Wasser war, um von den Formel-1-Regenreifen verdrängt zu werden.