Sebastian Vettel: «Habe mich wieder beruhigt»
Sebastian Vettel: «Deutscher musst du dich wohl über etwas beschweren»
Am Ende reichte es für Ferrari-Star Sebastian Vettel nicht aufs Treppchen: Im Ungarn-GP musste sich der ehrgeizige Heppenheimer, der vom fünften Startplatz ins Rennen gegangen war, mit dem vierten Rang begnügen.
Hinterher schilderte er vor laufender Kamera: «Ich glaube, der Start war gut, aber dann konnte ich nicht wirklich irgendwo hin und musste meinen ganzen Vorteil wieder aufgeben. Als ich dann auf Position 5 unterwegs war, wusste ich, dass ich vorerst nicht vorbeikommen würde, deshalb liess ich mich etwas zurückfallen. Wir wussten, dass die Red Bull Racing-Strategen nicht mit beiden Fahrern gegen mich halten konnten, deshalb mussten sie in diesem Sinne Verstappen opfern. Wir kamen vorbei und wollten auch Dan beim zweiten Stopp schnappen, aber er kam sehr früh rein – früher als wir erwartet hatten. Sie haben da wohl ihre Lehre draus gezogen.»
Der vierfache Champion fügte an: «Ich war am Ende deutlich schneller als Ricciardo, aber hier ist das Überholen so schwer, es ist nicht einfach, in den letzten beiden Ecken dran zu bleiben. Er hatte einmal einen Verbremser, doch da war ich nicht nah genug dran. Soweit war das ein starkes Rennen. Wir hatten das Auto, das wir erwartet hatten, und das war stark genug für den dritten Platz. Schade, dass unterm Strich kein Podestplatz rausgekommen ist.»
Dass er sich am Boxenfunk mit Kraftausdrücken über die Konkurrenz beschwerte, die seiner Ansicht nach beim Überrunden nicht schnell genug Platz gemacht hatte, war Vettel fast schon ein bisschen peinlich: «Vielleicht habe ich mich ein bisschen treiben lassen vom Trend, dass alle ein bisschen motzen. Da hab ich gedacht, ich muss meinen Teil auch beitragen», scherzte er.
«Es ist schwer, ich war auch schon in der anderen Situation. Man unterschätzt, wie weit weg die Autos hinter einem noch sind. Das ist aber für uns dahinter natürlich schon spürbar, aber auch als Überrundeter willst du nicht zu viel Zeit liegen lassen. deswegen gebe ich da keinem die Schuld, alle haben sich mehr oder weniger benommen», fügte Vettel an.
Im TV-Interview mit den englischen Kollegen scherzte er: «Ich habe mich wieder beruhigt. Als Deutscher musst du dich wohl über etwas beschweren, und irgendwann einmal habe ich auch darum gebeten, dass man mir Platz macht. Aber das wird dann natürlich nicht gesendet. Nein, alle haben einen guten Job gemacht.»
Und der 29-Jährige erklärte auch selbstkritisch: «Hier ist das Überholen sehr schwierig, deshalb ist der Samstag wohl wichtiger. Doch am Sonntag musst du das Rennen auch erst einmal bestreiten und ins Ziel kommen, deshalb ist auch dieses wichtig. Klar, hätte ich einen besseren Startplatz und eine bessere Runde gehabt, dann wäre das kein Problem gewesen.»
Zum Schluss fassteVettel zusammen: «Das Positive ist, dass der Speed das ganze Rennen durch da war. Nach den Stimmen der letzten Tage und Wochen ist das eine gute Antwort. Klar wäre es noch eine bessere gewesen, wenn wir besser abgeschnitten hätten, aber das lief heute einfach anders.»