Esteban Gutiérrez: «Lewis Hamilton gehört bestraft»
Esteban Gutiérrez: «Eigentlich sollte Lewis Hamilton bestraft werden»
Wahrscheinlich dachte sich Lewis Hamilton im Ungarn-GP, dass es weitaus diskreter sein würde, seinem Ärger über den zu überrundenden Haas-F1-Piloten Esteban Gutiérrez mittels nonverbaler Kommunikation Luft zu machen. Schliesslich weiss mittlerweile auch der letzte GP-Pilot, dass wütende Funksprüche gerne während der Live-Übertragung der Rennen eingespielt werden, um den Unterhaltungswert der Königsklasse zu steigern.
Der gestreckte Mittelfinger, den er dem 24-jährigen Mexikaner zeigte, wäre in der Aufregung um das hitzige Duell von Max Verstappen und Kimi Räikkönen auch fast untergegangen. Doch der dreifache Champion hatte die Rechnung ohne Gutiérrez gemacht, der für seine Trägheit hinterher hoch eine Strafe kassierte.
Denn der Rennfahrer aus Monterrey twitterte nach dem elften WM-Lauf: «Nur weil du ein Weltmeister bist, heisst das noch lange nicht, dass du das Recht hast, deine Gegner respektlos zu behandeln, mein Freund, Lewis Hamilton.»
In Hockenheim betonte Gutiérrez noch einmal: «Zuerst einmal besagt die Regel, dass man mehrere Runden Zeit hat, um einem Überrundenden Platz zu machen. Und dann musst du auch die sicherste Position dafür finden. In der ersten Hälfte der Runde, in der sie hinter mir waren, kamen Lewis und Nico (Rosberg, Anm.) sehr schnell näher, denn ihr Auto ist meinem um Meilen überlegen.»
Der GP3-Meister von 2010, der in Deutschland seinen 50. GP-Einsatz bestreitet, fügte trotzig an: «Ich habe auch keine Richtungswechsel oder sonst etwas unternommen, um meine Position zu verteidigen. Ich war mir bewusst, dass sie hinter mir waren, und habe den besten und sichersten Platz gewählt, um sie vorbeizulassen.»
Gutiérrez erklärte auch: «Da es gleich zwei Autos waren, war das die Start-Ziel-Gerade. Ich wurde noch nie dafür gebüsst und habe auch noch nie irgendetwas verschlafen. Ich ging einfach am sichersten Ort zur Seite — auch um für die Jungs hinter mir kein Risiko einzugehen. Und dann bin ich derjenige, der bestraft wird. Eigentlich sollte er (Lewis Hamilton, Anm.) für seine respektlose Geste bestraft werden.»