Qualifying Monza: Pole für Lewis Hamilton
Lewis Hamilton darf den Italien-GP vom ersten Startplatz in Angriff nehmen
Manor-Pilot Pascal Wehrlein eröffnete die Q1-Zeitenjagd in Monza. Der Deutsche wurde vom Renault-Duo Kevin Magnussen und Jolyon Palmer begleitet, die beide auf der Strecke blieben, während der Mercedes-Junior nach seiner Installationsrunde wieder an die Box abbog.
Magnussen liess sich als Erster eine Rundenzeit notieren. Weil sich der Däne auf seiner ersten schnellen Runde aber in der ersten Schikane vertat, fiel seine Rundenzeit mit 1:25,074 min relativ bescheiden aus. Entsprechend schnell wurde er durchgereicht: Nachdem Romain Grosjean, Daniil Kvyat, Palmer und Esteban Gutiérrez die Start-Ziel-Linie gekreuzt hatten, fand er sich auf der fünften Position wieder.
Gutiérrez führte die Zeitenliste mit 1:23,984 min vor seinem Teamkollegen Grosjean an. Der Genfer, der eine Strafversetzung um fünf Startplätze hinnehmen muss, weil nach seinem Ausrutscher im dritten freien Training ein ungeplanter Getriebewechsel nötig wurde, blieb 0,119 sec langsamer als sein Teamkollege, der wiederum von Nico Rosberg mit 1:22,497 min verdrängt wurde.
Rosberg durfte sich nicht lange über die Bestzeit freuen, denn kaum war sein Teamkollege Lewis Hamilton auf der Piste, sorgte er mit 1:21,854 min für eine neue Bestmarke, die knapp sechseinhalb Zehntel schneller als Rosbergs Zeit war.
Für Esteban Ocon war das Abschlusstraining schon nach sechs Minuten vorbei: Der Franzose musste seinen Renner neben der Piste abstellen, weil er von einem Elektronik-Problem eingebremst wurde. Schon am Freitag hatte der 19-Jährige Franzose deswegen eine Zwangspause einlegen müssen.
Mit Nico Hülkenberg und Sergio Pérez drehten nach zwölf Minuten auch die letzten GP-Stars die erste gezeitete Runde und beide Force India-Piloten gehörten auf Anhieb zu den schnellsten Zehn. Der Deutsche und der Mexikaner wurden in der Folge zwar durchgereicht, schafften den Sprung ins Q2 aber ohne Probleme.
Die erste Verlierer-Gruppe machten Daniil Kvyat, Felipe Nasr, Marcus Ericsson, Palmer, Magnussen und Pechvogel Ocon aus. Der Toro Rosso-Russe machte seinem Ärger über Boxenfunk Luft und Nasr erklärte: «Diese Fehlzündungen haben uns um eine bessere Rundenzeit gebracht.»
Am anderen Ende der Zeitenliste fand sich Weltmeister Hamilton wieder. Der Brite besetzte mit seiner ersten Rundenzeit von 1:21,854 min die erste Position vor Rosberg und Ferrari-Star Sebastian Vettel, der 1,223 sec langsamer blieb, seine schnelle Runde aber auf den weichen Reifen gedreht hatte.
Q2: Enttäuschung für Jenson Button
Auch im zweiten Qualifying-Abschnitt dominierten die beiden Silberpfeil-Piloten die Zeitenliste, wobei Hamilton mit 1:21,498 min erneut der schnellere der beiden Sternfahrer war. Mit drei Zehnteln Rückstand reihte sich Rosberg auf der zweiten Position ein. Beide Mercedes-Schützlinge rückten auf der weichen Reifenmischung aus und steuerten nach ihrer schnellen Runde die Box an.
In den letzten drei Minuten liessen sich Hamilton und Rosberg nochmals blicken – wie die meisten Konkurrenten auch, einzig Vettel und Valtteri Bottas verzichteten auf eine weitere Ausfahrt.
«Ich verstehe, dass Hamilton nochmals rausfährt, denn er hat seinen rechten Vorderreifen bei einem Verbremser ruiniert. Und auf den Q2-Reifen müssen die schnellsten Zehn bekanntlich ins Rennen steigen. Aber ich weiss nicht, warum Rosberg nochmals einen Versuch startet, denn seine Rundenzeit reicht locker, um ins Q3 zu kommen», wunderte sich Sky Sports F1-Experte Martin Brundle.
Der Deutsche rückte vergeblich aus, denn er verpasste es, vor dem Ende des zweiten Qualifying-Segments die Start-Ziel-Linie zu kreuzen, um noch eine schnelle Runde zu drehen. Auch Hamilton erlebte eine Enttäuschung, denn er schaffte es nicht, seine erste schnelle Rundenzeit zu unterbieten. Folglich muss er auf den strapazierten weichen Reifen in den 14. WM-Lauf gehen.
Für Felipe Massa, Grosjean, Fernando Alonso, Wehrlein, Button und Carlos Sainz war das Qualifying gelaufen, sie dürfen im Gegensatz zu den schnellsten Zehn ihre Reifen für den Start in den Italien-GP frei wählen. Hamilton, Rosberg, Vettel, Bottas, Räikkönen, Ricciardo, Gutiérrez, Pérez und Hülkenberg sicherten sich hingegen einen Platz im Top-Ten-Stechen. Erstmals in der Geschichte des Haas-Teams durfte der amerikanische Rennstall dank des Mexikaners im Q3 mitmischen.
Q3: Pole für Lewis Hamilton
Die Tifosi auf der Haupttribüne mussten sich nicht lange gedulden, denn Vettel rückte gleich nach Rosberg als Zweiter zur finalen Zeitenjagd aus. Der vierfache Champion reihte sich hinter seinem Teamkollegen auf dem vierten Platz ein, während Hamilton die Zeitenliste mit 1:21,358 min die Zeitenliste vor Rosberg (1:21,646 min) anführte.
Hinter den Top-Vier belegten nach dem ersten schnellen Q3-Run Bottas, Ricciardo, Verstappen, Hülkenberg, Pérez und Gutiérrez die restlichen Top-Ten-Plätze.
Am Ende durfte sich Hamilton mit 1:21,135 min über die Bestzeit freuen. Der Brite blieb 0,478 sec schneller als sein Teamkollege, der neben dem Champion und WM-Leader ins Rennen starten wird. Ferrari-Star Vettel sicherte sich Platz 3 vor Räikkönen, Bottas, Ricciardo, Verstappen, Pérez, Hülkenberg und Gutiérrez.