Lewis Hamilton: Ferrari und Red Bull gegen Rosberg
Lewis Hamilton und Nico Rosberg hatten vor einem Jahr in Singapur grosse Schwierigkeiten
Auf den meisten Rennstrecken waren die Silberpfeile 2016 eine Klasse für sich: In den 14 bisherigen Rennen konnte nur ein Team Mercedes-Benz eine Niederlage zufügen – als Max Verstappen bei seinem Debüt für Red Bull Racing sensationell in Barcelona gewann.
Ohne die tolle Leistung des 18jährigen Niederländers schmälern zu wollen: Hätten sich die WM-Favoriten Nico Rosberg und Lewis Hamilton nicht kurz nach dem Start gegenseitig von der Bahn gekugelt, wäre Mercedes ein glatter Durchmarsch gelungen.
Die Vorzeichen für Singapur stehen anders: Hier hat Mercedes-Benz vor einem Jahr geschwächelt wie noch nie, Hamilton und Rosberg waren ein Wochenende lang komplett neben der Spur. Sebastian Vettel eroberte den vorderhand letzten GP-Triumph von Ferrari, Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo wurde starker Zweiter.
Vettel und Ricciardo rechnen sich ebenso wie ihre Stallgefährten Kimi Räikkönen und Max Verstappen beim Nacht-GP gute Chancen aus, mindestens unter die ersten Drei zu gelangen. Und WM-Leader Lewis Hamilton sieht darin eine Chance, sich Nico Rosberg vom Leib zu halten.
In einer Medienrunde hat Hamilton ausgeführt: «Generell hoffen wir natürlich, dass wir uns in Singapur nicht so schwer tun wie vor einem Jahr. Aber wenn uns dort Ferrari oder Red Bull ein wenig näher rücken, dann muss das nichts Schlechtes sein. Denn das erzeugt für mich Möglichkeiten, mehr Abstand zwischen mich und Nico zu setzen. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass Nico genau so denkt.»
Im Mercedes-Werk von Brackley ist inzwischen erforscht worden, wieso der Start von Lewis Hamilton in Monza so miserabel gewesen ist. Informiert wird darüber nicht. Lewis meinte: «Ich kann nur sagen, dass unsere Kupplung nach wie vor nicht konstant genug arbeitet. Es gab im Reglement ja einige Änderungen, welche dem Fahrer wieder mehr Verantwortung geben müssen, was den Umgang mit der Kupplung angeht. Das ist an sich gut, aber es hat auch dazu geführt, dass die Starts weniger gleichmässig sind als früher.»
«Die Jungs beteuern, es habe sich nicht um einen Fahrfehler gehandelt. Ich habe im Cockpit exakt das getan, was ich machen sollte. Wir haben weiter Ungereimtheiten bei der Kupplung, was zu unterschiedlichen Starts führt. Das gleiche Problem hatte Nico auch in Hockenheim. Die Abläufe waren richtig, aber dann hatten wir zu viel Drehmoment an der Hinterachse, und die Hinterräder drehten zu stark durch. Also kam ich nicht gut weg.»
Wieso war von den Reifen dann kein Rauch zu sehen? Lewis: «Es ist wie bei meinem Motorrad. Ich kann ein Burn-out machen, dass es nur so qualmt, dann verbrennst du den Gummi, daher der Rauch. Ich kann die Räder aber auch so durchdrehen lassen, dass sie keinen richtigen Grip haben, aber es ist eben nicht so stark, dass der Gummi verraucht. Genau so ist es im Formel-1-Renner auch – sie drehen so durch, dass der Start schlecht ist, aber nicht so stark, dass der Gummi verraucht.»
Die unterschiedlichen Starts und das Verhalten der Kupplung sind nach dem Monza-GP als heisses Thema zurück. Nico hat unmittelbar nach dem Rennen festgehalten, er habe seit dem verpatzten Start in Hockenheim daran gearbeitet. «Ich habe einfach mit den Ingenieuren viel Zeit verbracht, um mich tiefer in die Materie einzuarbeiten. Ich wollte wissen: Woher kommen diese schlechten Starts? Was können wir da besser machen? Und wir haben Fortschritte erzielt. Aber das Thema bleibt schwierig. In Belgien und hier in Italien hat alles gut geklappt, aber das ist keine Garantie, dass es beim nächsten Mal in Singapur auch so sein wird.»
Einfach gefragt: Entscheiden die Starts letztlich die WM? Nico: «Die Starts haben in diesem Jahr viele Rennen entschieden. Ich habe in Hockenheim wegen des Starts meine Siegchanc verloren. Sie sind daher ein wichtiger Teil. Aber eben nur ein Teil von vielen Bausteinen.»
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