Nico Rosberg über Roboter: Das Ende des Rennsports
Die Schweizer Grossbank UBS lud in Singapur ein zum Treffen von Mensch und Maschine. Rennfahrer Nico Rosberg unterhielt sich mit NAO, einem 58 Zentimeter hohen humanoiden Roboter. Die Veranstaltung wurde über Facebook live übertragen.
NAO ist eine Entwicklung des französischen Roboterherstellers «Aldebaran Robotics» (Aldebaran ist ein Stern im Sternbild Stier). Die erste Version von NAO wurde 2006 präsentiert und ist seit August 2007 Standardplattform des so genannten RoboCup, eines jährlichen Wettkampfs für Roboter. Einmal im Jahr treffen sich mehr als 2000 Wissenschaftler und Studenten aus der ganzen Welt, um sich über den jüngsten Stand in Sachen künstlicher Intelligenz und Robotik auszutauschen.
NAO gibt es inzwischen in der fünften Generation, rund 9.000 Stück wurden weltweit vom interaktiven Kerlchen verkauft.
Bei der UBS wurden Rosberg und NAO vier identische Fragen gestellt, die Antworten wurden daraufhin bewertet. Das Duell war nicht ganz ernst gemeint, aber überaus unterhaltsam. Und es wies auch auf eine Tendenz hin, die Nico Rosberg mit gemischten Gefühlen sieht – Rennsport ohne einen Menschen am Steuer, so wie es RoboRace im Rahmen der Formel E spätestens 2017 demonstrieren soll. Ein Fernlenktest mit einem Ginetta-LMP3-Chassis fand unlängst in England statt.
Nico sagt: «Automatisierte Renner, also ohne einem Menschen am Lenkrad, das wäre für mich das Ende des Rennsports. Denn die meisten Fans kommen doch wegen uns, wegen der Zweikämpfe, die wir mit unseren Autos ausfechten. Sie finden es toll, dass wir diese Wagen am Limit bewegen. Rennautos generell ohne Piloten, das ist für mich der falsche Weg.»
Nico verschliesst sich aber den Entwicklungen nicht: «Als separate Kategorie und in Sachen Technik finde ich es schon faszinierend, was heute alles möglich ist. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eines Tages nur noch ferngelenkte Renner unterwegs sind. Dazu ist das menschliche Element einfach zu wichtig.»
«Ich hätte auch Mühe, gegen ein Auto mit künstlicher Intelligenz anzutreten. Zwischen uns Piloten herrscht ein Element des Vertrauens. Wir wissen, was wir tun können und wo die Grenzen liegen. Es würde wohl eine Weile dauern, ein solches Vertrauen in ein Auto ohne Fahrer aufzubauen.»
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